Unterschiedlicher könnten die Einschätzungen kaum sein: Während die Wirecard-Aktie für Goldman Sachs ein klarer Kauf bleibt, senkt UBS am Mittwoch den Daumen. Beide Analysten argumentieren dabei mit dem organischen Wachstum des Zahlungsabwicklers.
Hannes Leitner von UBS war noch nie der allergrößte Bulle unter den Analysten, die Wirecard covern. In einer aktuellen Studie schraubt er die Erwartungen aber noch einmal deutlich zurück: Die Einschätzung wird von „Buy“ auf „Neutral“ und das Kursziel von 160 auf 151 Euro reduziert. Damit sieht er die Aktie auf dem aktuellen Niveau nahezu fair bewertet.
Als Grund für das begrenzte Aufwärtspotenzial verweist der Analyst auf eine beginnende Abschwächung der organischen Wachstumskennziffern. Dies begrenze auch den Spielraum für einen höheren Ausblick.
Klare Kaufempfehlung von Goldman Sachs
Mohammed Moawalla von Goldman Sachs kommt zu einem anderen Ergebnis: Die Aussagen des Managements zum weiteren organischen Wachstum des Zahlungsabwicklers seien optimistisch gewesen, so sein Fazit nach einer Investorenveranstaltung.
Entsprechend bestätigte er am Dienstag das „Conviction Buy“-Rating für die Wirecard-Aktie mit einem Kursziel von 230 Euro. Damit signalisiert er über 55 Prozent Kurspotenzial für den DAX-Titel.
Angesichts der zahlreichen Partnerschaften, die Wirecard in den vergangenen Wochen und Monaten verkündet hat, erscheint die Angst vor einer Wachstumsdelle schwer nachvollziehbar. Zumal Wirecard-CEO Markus Braun für Anfang Oktober bereits eine Erhöhung der Langfrist-Prognose bis 2025 in Aussicht gestellt hat. DER AKTIONÄR bleibt daher weiterhin positiv gestimmt und setzt auch im Aktien-Musterdepot sowie im Real-Depot auf steigende Kurse.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
Mit Material von dpa-AFX.