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Wirecard-Skandal: Dieses Dementi wirft jetzt Fragen auf

Wirecard-Skandal: Dieses Dementi wirft jetzt Fragen auf
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 15.02.2019 Börsen. Briefing.

Mittwochabend berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung, es läge eine Aussage vor, der zufolge mindestens ein Leerverkäufer im Vorhinein Kenntnis von den kritischen Artikeln in der Financial Times gehabt habe – und löste damit heftige Diskussionen aus. Das Dementi der Briten wurde am Markt hingenommen, wirft aber bei näherer Betrachtung nun mehr Fragen auf als es Antworten liefert. 

„Jegliche Vorwürfe der Marktmanipulation gegen die Financial Times, oder ihre Reporter oder Mitarbeiter, sind falsch und ein Deckmantel, der die schwerwiegenden Vorwürfe verschleiert, dass die Wirecard-Mitarbeiter in Singapur Bilanzfälschung begangen haben,“ sagte eine Sprecherin der Financial Times gestern der Nachrichtenagentur Bloomberg und reagierte damit auf einen Bericht der Frankfurter Allgemeine Zeitung am Mittwochabend, die in Erfahrung gebracht haben will, der Staatsanwaltschaft München I läge eine Zeugenaussage eines Leerverkäufers vor, der angegeben hatte, vorab darüber informiert worden zu sein, wann die Financial Times in ihrer Onlineausgabe über Wirecard berichten würde. 

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Die Unschuldsvermutung hat nicht nur für Wirecard Gültigkeit, sondern auch für die Financial Times, immerhin eine der renommiertesten Wirtschaftszeitungen der Welt, auch wenn sich diese in der Vergangenheit mit ihrer Berichterstattung über die Wirecard AG bereits einmal in die Nesseln gesetzt hatte – Stichwort Zatarra Research

So eindeutig der Wortlaut auch ist, so sehr wirft die Klarstellung der Zeitung aber am Ende mehr Fragen auf als sie Antworten liefert. Denn: Wenn es einen Leerverkäufer gibt, der gegenüber der Staatsanwaltschaft zugegeben hat, vorher von den kritischen Berichten in der FT gewusst zu haben, wer, wenn nicht die FT war dann seine Quelle? In Frage kommen dann nur der Informant der FT, von dem nicht bekannt ist, um wen es sich handeln könnte. 

Allerdings: Weder in dem FAZ-Artikel noch im FT-Dementi ist schließlich die Rede davon, dass der Leerverkäufer Wissen über die kritischen Unterlagen zu angeblichen Bilanzmanipulationen hatte. Die FAZ spricht eindeutig davon, dass der Zeuge Wissen über die Artikel hatte, und über deren Veröffentlichungszeitpunkt.

Ein Artikel von Leon Müller, Chief Editor AKTIONÄR Börsen.Briefing. (www.boersenbriefing.de)

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