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09.01.2021 Leon Müller

Wirecard: Irre Achterbahnfahrt mit Happy End?

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Wirecard

Wilde Gerüchte haben die Aktie von Wirecard zu Beginn der Woche in die Höhe getrieben, Spekulationen eine irre Achterbahnfahrt ausgelöst. Zeitweise verteuerte sich die Aktie innerhalb von 24 Stunden um rund 500 Prozent. Dann brach die Notierung Knall auf Fall wieder in sich zusammen. Allein Freitag büßte der einstige Highflyer ein Drittel ein. Ist die Hoffnung auf ein Happy End womöglich doch berechtigt?

Die Wirecard-Aktie war schon immer für heftige Kursbewegungen gut – auch in den besten Tagen der Firma, als Wirecard Milliardenumsätze erzielte, oder besser gesagt vorgab diese zu erzielen. Ein solcher Anstieg wie an diesem Dienstag ist allerdings auch für Wirecard-Verhältnisse einmalig: In der Spitze verteuerte sich die Aktie des skandalösen Unternehmens um 485 Prozent. In Online-Foren keimte Hoffnung auf.

Wirecard (WKN: 747206)

"Sie haben die Milliarden gefunden"

Von Spekulationen darüber, man habe die Luftbuchungen in Milliardenhöhe "gefunden" – das Geld sei also wieder aufgetaucht – bis hin zu angeblichen Funden von Bitcoin-Beständen innerhalb der Aktiengesellschaft – die Liste der irrwitzigen Gerüchte ist lang – und ebenso gehaltlos. Offensichtlich hat aber hier der kleinste Hoffnungsschimmer ausgereicht, um Anleger wieder dazu zu bewegen die Aktie zu kaufen.

Millionen "beiseite geschafft"

Was jetzt bekannt ist: Der untergetauchte Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll zusammen mit Vertrauten mehr als eine halbe Milliarde Euro veruntreut haben. Laut eines Berichts von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR sowie des österreichischen Nachrichtenmagazins Profil, soll der Manager und mutmaßliche Mittäter bei Wirecard von 2018 bis 2020 aus dem Konzern 505 Millionen Euro "ausgeleitet", sprich beiseitegeschafft haben.

Die Gerüchte, irgendwer haben irgendwo bei Wirecard Milliarden gefunden, sind gehaltlos. Anleger sollten sich davon nicht verleiten lassen, die Papiere zu kaufen. Wirecard droht das Delisting. Am Donnerstag wurde die Aktie des einstigen DAX-Unternehmens letztmalig auf der Handelsplattform Xetra gehandelt. Fortan wird sie nur noch an den Regionalbörsen gehandelt werden. Anleger lassen die Finger vom dem Papier. Ein Happy End ist alles, aber keine Option für Wirecard.

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