Am nächsten Dienstag tagt der Wirecard-Untersuchungs-Ausschuss in einer Sondersitzung. Seit heute wird die Pleite-Aktie nicht mehr über Xetra gehandelt. Fundamental gibt es nichts Neues zum insolventen Unternehmen. Dennoch sind die Kursgewinne der vergangenen Tage in Wirecard bis auf 1,84 Euro wieder komplett verschwunden. Am Freitag stürzt die Aktie bei Tradegate massiv ab und nähert sich der Nulllinie an.
Zum Ende des Xetra-Handels stand am Donnerstag-Abend für Wirecard ein Schlusskurs von 0,60 Euro an den Anzeigetafeln. Nach einem Allzeithoch bei 199 Euro ein unrühmliches Ende des Zahlungsdienstleisters im elektronischen Handel.
Am Freitag notierte der "Wert" via Tradegate und an den Regionalbörsen zeitweise bei 0,41 Euro – gegenüber dem Xetra-Schluss ein Minus von über 30 Prozent. Das im Dezember markierte Allzeittief bei 30 Cent kommt wieder in Reichweite.
In den vergangenen Tagen machten Gerüchte die Runde, dass Shortseller ihre zuvor leerverkauften Wirecard-Aktien zurückkaufen mussten. Das soll für die Kurssteigerungen verantwortlich gewesen sein. Das Handelsblatt berichtet in einem Artikel unter Berufung auf den Bundesanzeiger, dass jedoch nur 6,27 Prozent leerverkauft waren bzw. sind. Für den unter hohen Umsätzen zustande gekommenen Kursaufschwung bis auf 1,84 Euro könnten sie nicht verantwortlich sein. Zumal Shortseller eher nicht in steigende Kurse hineinkaufen.
Vielmehr waren wohl gleichzeitig gezielt gestreute Gerüchte über ein drohendes "Delisting" dafür verantwortlich, dass kurzfristig orientierte Privatanleger auf den aufwärts fahrenden Zug gelockt werden sollten. Sie werden so quasi "skalpiert". Denn kaum sind sie zu steigenden Preisen eingestiegen, verkaufen die Profi-Zocker wieder. Privatanleger haben bei derartigen Kursbewegungen das Nachsehen und verlieren große Teile ihres Einsatzes.
Am nächsten Dienstag tagt nun der Wirecard-Untersuchungs-Ausschuss in einer Sondersitzung. Auch dort wird nichts Kursbewegendes geschehen. Die Wirecard AG ist insolvent. Die Aktie wird zwar noch eine Zeitlang gehandelt. Das könnte sich unter Umständen noch Jahre hinziehen, da der schwierige, umfangreiche Fall aufgearbeitet werden muss.
DER AKTIONÄR hat rechtzeitig vor dem Insolvenzantrag zum Ausstieg aus Wirecard geraten. Der dann bekannt gewordenene Finanzskandal machte die Aktie zu einem Non-Investment. Auch wenn Pleite-Aktien vor ihrem endgültigen Börsen-Ende zwischenzeitlich immer wieder mal zucken, sollten sich Anleger nicht zum Mitzocken verleiten lassen. Es gilt weiterhin: Finger weg von der Wirecard-Aktie!
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