In einem Interview mit Bloomberg TV hatte Wirecard-Chef Markus Braun Mitte Juni angekündigt, sich künftig besonders auf organisches Wachstum und den wichtigen asiatischen Wachstumsmarkt konzentrieren zu wollen. Dieser Ankündigung lässt der Zahlungsabwickler nun Taten folgen: Am Freitag wurde ein Ausbau des Engagements auf den Philippinen verkündet.
Wie das Unternehmen mitteilte, wird das Angebot an Bezahlprodukten in dem südostasiatischen Land ausgebaut und der bargeldlose Zahlungsverkehr dort weiter vorangetrieben. Geplant sei demnach die Ausgabe sogenannter Payout-Cards. Mit diesen Auszahlungskarten können die Nutzer auch ohne Bankkonto online und im Laden bezahlen und sogar Bargeld am Automaten abheben.
Die von Wirecard über die neue lokale e-Money Lizenz ausgegebenen Karten sollen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen und richten sich unter anderem an Behörden, Kunden aus dem öffentlichen Bereich sowie Unternehmen.
„Die Einführung der Bezahllösung von Wirecard auf den Philippinen verhilft unseren Kunden nicht nur zu mehr Effizienz, sondern auch dazu, bargeldlose Zahlungen an mehr Privatpersonen zu ermöglichen", sagt Arne Matthias, Executive Vice President Division Issuing bei Wirecard.
Verwalten können die Nutzer ihre Transaktionen über das Online-Portal Wirecard Payout. Geplant ist auch eine dazugehörige App.
Erst USA, jetzt Asien
In den USA hat Wirecard bereits positive Erfahrungen mit Payout-Karten gemacht und gilt dort als führender Anbieter entsprechender Lösungen, speziell im im Telekom- und Kabelbereich. Das Angebot nun auch auf die Philippinen zu erweitern, erscheint nur folgerichtig – schließlich nehme der bargeldlose Zahlungsverkehr dort gerade Fahrt auf. Wirecard zitiert dabei aus einer aktuellen Studie des Kreditkartenkonzerns Visa, wonach fünf von zehn Filipinos gut ohne Bargeld auskämen.
Aktie bleibt ein Kauf
Die Anleger beeindruckt das allerdings ebenso wenig wie der Rückzug von Shortseller Crispin Odey (DER AKTIONÄR berichtete). Die Wirecard-Aktie tritt am Freitagvormittag auf der Stelle. DER AKTIONÄR bleibt aber dennoch optimistisch gestimmt und bestätigt die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 200 Euro.