+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Wirecard: Wenn das kein Zeichen ist…

Wirecard: Wenn das kein Zeichen ist…
Foto: Wirecard
Wirecard -%
Nikolas Kessler 27.06.2019 Nikolas Kessler

Die Bilanz-Vorwürfe der Financial Times (FT) gegen Wirecard haben den Aktienkurs des Zahlungsabwicklers zu Jahresbeginn heftig gebeutelt – und den zahlreichen Shortsellern teils satte Gewinne beschert. Einer der prominentesten Wirecard-Leerverkäufer, der Londoner Hedgefonds Manager Crispin Odey, tritt nun den Rückzug an. Ein weiteres Indiz für die Trendwende?

Im Zuge der Kursverluste nach den Negativ-Berichten der FT soll Odey mit seinen Wetten auf fallende Kurse bei Wirecard bis zu 16 Millionen Euro an nur einem Tag gewonnen haben – zumindest auf dem Papier. Nun zieht sich der bekannte Shortseller bei Wirecard zurück, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf das Portal Financial News berichtet.

Demnach habe Crispin Odey mit seinem Hedgefonds Odey Asset Management seine Leerverkaufsposition inzwischen halbiert. Als Grund nennt der begeisterte Shortseller dabei vor allem das Einschreiten der deutschen Finanzaufsicht Bafin.

Die wiederholten Attacken der britischen Zeitung und die damit einhergehende Volatilität der Wirecard-Aktie hatten im Februar nämlich auch die Aufsichtsbehörde auf den Plan gerufen und zu einem höchst ungewöhnlichen Schritt bewegt: Zeitweise hat die Bafin den Auf- und Ausbau von Leerverkaufspositionen verboten. Schon damals hatte Odey gegen die Maßnahme protestiert und mit Klage gedroht.

Der einzige Grund?

Neben dem Short-Verbot, das längst wieder aufgehoben ist, hat DER AKTIONÄR eine weitere mögliche Erklärung für den Rückzug: Da eine externe Compliance-Untersuchung durch die Kanzlei Rajah & Tann die FT-Vorwürfe teilweise entkräften und Wirecard den Fokus anschließend wieder auf das starke operative Geschäft lenken konnte, hat sich die Aktie in den letzten Monaten wieder deutlich erholt.

Alleine seit Ende März ging es um über 50 Prozent nach oben – gut möglich, dass der eine oder andere Shortseller da kalte Füße bekommt. Zudem blieben weitere Angriffe der FT in der jüngeren Vergangenheit nahezu ohne Folgen für die Aktie.

Wirecard (WKN: 747206)

Kaufempfehlung bestätigt

Auch wenn die Ermittlungen der Behörden in Singapur wegen der Bilanz-Vorwürfe bis dato andauern, ist der Teilausstieg Odeys ein mögliches Indiz, dass das Gröbste inzwischen ausgestanden ist. DER AKTIONÄR setzt auf eine Fortsetzung der Erholung und bestätigt die Kaufempfehlung für die Wirecard-Aktie mit einem Kursziel von 200 Euro. 

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Die Geschichte der Spekulationsblasen

Eigentlich sind wir alle ziemlich schlau. Nur das mit dem Geld klappt nicht so recht … und manchmal geht es sogar richtig schief. Doch warum nur? Mit „Die Geschichte der Spekulationsblasen“ macht sich John Kenneth Galbraith, einer der ganz großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, auf die Suche nach der Antwort. Und er sucht an den richtigen Stellen – den Finanz­katas­trophen der letzten vier Jahrhunderte: der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts, der Südseeblase im 18. Jahrhundert, den Hochrisiko-Anleihen im 20. Jahrhundert. Mit Geist und Witz erklärt Gal­braith die psychologischen Mechanismen hinter diesen Blasen … damit der Leser sie durchschaut und sich dagegen wappnen kann. Dieses Meisterwerk zum Thema Finanzpsychologie war vergriffen und wird nun im Börsenbuchverlag wieder aufgelegt.

Die Geschichte der Spekulationsblasen

Autoren: Galbraith, John Kenneth
Seitenanzahl: 128
Erscheinungstermin: 19.03.2020
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-677-6

Jetzt sichern Jetzt sichern