Wirecard ist gemessen an der Performance die (bisher) beste Aktie aus dem DAX im noch jungen Jahr 2020. Experten sehen in der gesteigerten Dynamik der Aufwärtsbewegung das "Angrillen" der Shorties, die überdurchschnittlich stark in dem Papier des Zahlungsabwicklers aus Aschheim bei München engagiert sind. Andere indes bezeichnen das Papier als "unseriöse Geldanlage" und "Spekulationsobjekt".
Wirecard-Aktionäre haben ein toughes Jahr hinter sich. Vor einem Jahr löste die britische Financial Times mit ihrer kritischen Berichterstattung eine Verkaufswelle aus. Die darin erhobenen Vorwürfe sind teils entkräftet, teils steht der Beleg für das korrekte Verhalten der Gesellschaft, die 2018 in den DAX aufgestiegen ist, noch aus. KPMG wurde vom Unternehmen mit einer Sonderprüfung der Bücher betraut. Auf das Ergebnis warten Aktionäre wie Beobachter nun gespannt.
Die Vorverurteilung, Wirecard hätte seine Bilanzen frisiert, hängt der Aktie nach. Sie hat sich auf Sicht von einem Jahr deutlich schlechter entwickelt als etwa das Papier des niederländischen Wettbewerbers Adyen (siehe Vergleichschart). Aufgrund des hohen Engagements von sogenannten Leerverkäufern, die mit fallenden Kursen Geld verdienen, und der vermeintlichen Nähe dieser zu FT-Autor Dan McCrum, weist die Aktie eine erhöhte Volatilität auf. Darin sieht etwa ein Autor eines aktuellen Handelsblatt-Artikels Gründe, die Wirecard-Aktie als "Spekulationsobjekt". In einer Reihe mit Tesla (lange Zeit die am stärksten leerverkaufte Aktie der USA).
Doch gerade im hohen Short-Engagement sieht TSI-Experte Dr. Dennis Riedl eine Chance. Er hat die Short-Attacken auf die Wirecard-Aktie der vergangenen Jahre einer empirischen Untersuchung unterzogen. Das komprimierte Ergebnis sehen Sie im obenstehenden Video (ca. ab Minute 5).
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.