Die Aktie von Wirecard ist am Montagmorgen erneut mit einem deutlichen Minus in den Handel gestartet und bei 79,68 Euro auf ein neues Tief seit Ende 2017 gefallen. Im Laufe des Nachmittags konnte das Papier die Verluste jedoch vollständig ausgleichen. Unterstützung liefert dabei auch eine neue Kaufempfehlung.
Markus Jost vom Analysehaus Independent Research – bislang einer der wenigen Wirecard-Skeptiker unter den Analysten – hat die Aktie am Montag von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft. Positiv wertet er dabei vor allem zwei Faktoren:
Im Hinblick auf die Bilanz-Vorwürfe der Financial Times entlaste der Zwischenbericht zur Sonderprüfung durch KPMG das Unternehmen. Zudem sollten sich die Auswirkungen der aktuellen Coronavirus-Krise für Wirecard in Grenzen halten. Entsprechend hatte sich kürzlich auch Vorstandschef Markus Braun geäußert – mehr dazu lesen Sie hier.
Trotz Kursziel-Senkung viel Potenzial
Wegen der erheblichen Unsicherheiten an den Märkten hat der Analyst seine Prognosen dennoch etwas zurückgeschraubt und sein Kursziel in der Konsequenz von 150 auf 120 Euro gesenkt. Vom heutigen Mehrjahrestief entspricht allerdings auch das noch rund 50 Prozent Kurspotenzial.
Hoffnung auf ein Comeback
Am Montag hat die Wirecard-Aktie ihre anfänglichen Gewinne vollständig ausgeglichen und gehört nun mit rund 1,2 Prozent Plus zu den wenigen Gewinnern im DAX. In Zeiten von Corona-Panik und Aktien-Crash ist das starke Intraday-Reversal der Wirecard-Aktie überaus positiv zu werten – es weckt Hoffnungen auf eine baldige Gegenbewegung. Mutige Anleger können bei einer Bodenbildung ihren Einstand verbilligen. Allerdings ist die Aktie ausschließlich für sehr risikobereite Anleger geeignet. Vorsichtige Anleger setzen auf einen anderen DAX-Wert. Hier gibt es derzeit einige interessante Einstiegskurse, die langfristige Investoren nutzen können.
Mit Material von dpa-AFX.
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