Nachdem die Vorlage des Untersuchungsberichts zur Sonderprüfung durch KPMG bereits zweimal verschoben wurde, sollte es am gestrigen Montag (27. April) endlich soweit sein. Doch auch diese Frist ließ Wirecard verstreichen.
Neu ist dabei allerdings, dass der Zahlungsabwickler dies bis Dienstagmorgen (Stand 5.45 Uhr) gänzlich unkommentiert lässt: Weder bei DGAP noch im Investor-Relations-Bereich oder auf der eigens eingerichteten Transparenz-Website des Unternehmens gibt es bislang ein offizielles Statement dazu. Selbst der Twitter-Account des zuletzt so auskunftsfreudigen CEOs Markus Braun schweigt.
Dafür entlädt sich bei dem Kurznachrichtendienst seit heute Nacht der Unmut der Aktionäre: „Peinlich“ sei das Verhalten von Wirecard und „eines DAX Unternehmens nicht würdig“, heißt es dort beispielsweise von enttäuschten Investoren. Andere diskutieren Spitzfindigkeiten in der Formulierung der letzten Unternehmensmitteilung zum Veröffentlichungstermin des Prüfberichts. Immerhin: Dass es bislang keine Adhoc-Meldung aus Aschheim gibt, werten einige positiv.
Explosive Lage
Die Anleger brauchen also weiterhin Geduld, doch die Nerven liegen blank: Am Montagnachmittag war die Aktie kurzzeitig und ohne News um rund zwölf Prozent abgesackt, konnte die Verluste bis zum Handelsschluss aber wieder ausgleichen. Ohne Bericht oder zumindest einer guten Erklärung für die erneute Verzögerung dürfte die Wirecard-Aktie zum heutigen Handelsstart aber erneut unter Druck geraten.
DER AKTIONÄR hält Sie an dieser Stelle auf dem Laufende.