Nachdem Nel vor zwei Wochen mit starken Quartalszahlen auf sich aufmerksam zu machen wusste, war die Aktie gefragt und schickte sich an, endlich nach oben auszubrechen. Dieser Ausbruchsversuch könnte mit den Verlusten heute ein jähes Ende nehmen.
Dass auf dem Weg zu einer emissionsfreien Industrie und Energiewirtschaft kein Weg an Wasserstoff vorbeiführen wird, ist unbestritten. Welcher der jetzt schon am Markt agierenden Hoffnungsträger das Rennen machen wird, ist dagegen offen. Hoch gehandelt wird nach äußerst positiv aufgenommenen Quartalszahlen Nel. Für die in einer äußerst zäh verlaufenden Bodenbildung steckende Aktie gilt das allerdings nur bedingt, hier droht die nach den Zahlen konstruktive Ausgangslage vergeben zu werden:
Für einen mittelfristigen Befreiungsschlag führt an einem Ausbruch über 14 Norwegische Kronen kein Weg vorbei. Ein solcher ist seit Juni immer wieder versucht worden, scheiterte aber am hartnäckigen Widerstand der Verkäufer.
Nach einem zeitweise bedrohlichen Abverkauf Ende Juni konnte sich das Papier rasch berappeln und nach einem erfolgreich abgeschlossenen Doppelboden mustergültig in einer W-Formation in Richtung Horizontalwiderstand zurückkehren. Hier aber hängt Nel seit Wochen fest. Einerseits zeigen die nach den Quartalszahlen fallenden Handelsumsätze ein rückläufiges Kaufinteresse an, andererseits konnten die Trendstärkeindikatoren RSI und MACD nicht für den nötigen Schwung sorgen - auch die hängen fest.
Insbesondere mit den Kursverlusten heute, als spekulativen Wert trifft das schwache Gesamtmarktumfeld Nel besonders hart, droht die nichtsdestotrotz eigentlich konstruktive Ausgangslage aufgegeben zu werden. Stand jetzt kann der jüngste Aufwärtstrend nur ganz knapp verteidigt werden; der RSI droht deutlich zu fallen, während der MACD unter die Signallinie fallen und schlechtestenfalls sogar sein Vorzeichen wechseln könnte.
Damit wäre nicht nur der letzte Ausbruchsversuch, sondern auch der aktuelle Aufwärtstrend Geschichte. Es müsste mit weiteren Abgaben bis in den Bereich von 12 Kronen gerechnet werden.
Der schwache Gesamtmarkt setzt Nel als spekulativen Wert heute besonders stark unter Druck. Die Verluste von aktuell mehr als vier Prozent kommen dabei zur Unzeit, denn nicht nur droht der jüngste Ausbruchsversuch zu scheitern, es steht auch eine Trendwende im Raum. Ohne Reversal spätestens bis zum Wochenende müssen sich Anleger auf weitere Verluste einstellen - ungeachtet der aussichtsreichen Zukunft der Wasserstoffbranche.