Starke Quartalsberichte weiterer amerikanischer Technologie-Giganten haben am Freitag der Nasdaq Auftrieb gegeben. Die zuletzt ins Stocken geratene Rekordrally der Technologie-Börse erhielt frischen Schwung. Der Nasdaq 100 gewann im frühen Handel 1,20 Prozent auf 17 553,60 Punkte und steht wieder dicht unter seiner im Januar erreichten Bestmarke. Der marktbreite S&P 500 stieg erneut auf eine Bestmarke und legte zuletzt um 0,56 Prozent auf 4934,67 Punkte zu.
Auf die Stimmung im bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
Tags zuvor noch hatte sich der Dow von der Notenbank-Enttäuschung am Mittwoch erholt und erstmals über 38 500 Punkte geschlossen. Fed-Chef Powell hatte zur Wochenmitte die Märkte mit der Aussage auf Talfahrt geschickt, dass eine Zinssenkung bereits im März unwahrscheinlich sei. "Der Arbeitsmarktbericht setzt die Wahrscheinlichkeit einer März-Senkung sicherlich auf nahe null Prozent", schrieb nun Börsenkenner Thomas Altmann von QC Partners. "Und auch den Mai sollten die Börsianer nicht als garantiert betrachten."
Die US-Wirtschaft schuf im Januar weitaus mehr Stellen als erwartet. Zudem handelt es sich um den stärksten Stellenanstieg seit einem Jahr. Außerdem legten die von der US-Notenbank Fed wegen der Inflation stark beachteten Stundenlöhne weitaus stärker zu als erwartet.
Die große Bühne gehörte unternehmensseitig an diesem Freitag den Techwerten und unter diesen vor allem den Schwergewichten Meta und Amazon. Meta stachen besonders hervor, denn das Werbegeschäft der Facebook- und Instagram-Mutter brummt und auch der Ausblick überzeugte. Obendrein wird den Aktionären erstmals eine Dividende gezahlt. Analysten wie die von JPMorgan und Barclays bekräftigten ihre Kaufempfehlung und hoben ihre Kursziele an. Die Aktie sprang mit einem Plus von 21 Prozent an die Nasdaq-100-Spitze und erreichte ein Rekordhoch.
An zweiter Stelle in Index legte das Papier des Online-Handelsriesen Amazon um 6,5 Prozent zu. Für Analyst Ross Sandler von Barclays ist Amazon sein Liebling unter den Mega-Schwergewichten. Dabei verwies er auf die Beschleunigung der Umsätze in der Cloud-Sparte AWS, des Auftragsbestands und des Wachstums im Einzelhandelsbereich. Zudem stiegen die Margen und die Stimmung im Bereich Künstliche Intelligenz verbessere sich zunehmend, schrieb er.
Die Quartalsbilanz des iPhone-Herstellers Apple hingegen sorgte für lange Gesichter. Hier wogen China-Sorgen und ein etwas enttäuschender Ausblick schwerer als das überraschend gut verlaufene Weihnachtsquartal. Entsprechend zählte der Anteilschein von Apple im Nasdaq und im Dow mit minus 1,4 Prozent zu den schwächeren Werten.
An der Dow-Spitze legte die Aktie des Ölriesen Chevron nach Zahlen und der Aussicht auf eine höhere Dividende um 2,7 Prozent zu. Wettbewerber Exxonmobil meldete durchwachsene Zahlen, was der Aktie im S&P 100 nur ein Plus von 0,2 Prozent eintrug.
Das Papier des Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb gewann nach der Vorlage von Zahlen 1,6 Prozent, während es für die Aktie des Schuhherstellers Skechers um 7,0 Prozent abwärts ging. Amer Sports, deren Börsengang am Vortag nicht überzeugte, legten am Freitag dagegen um 11 Prozent zu.