Dem schwachen Gesamtmarkt entziehen sich auch die Papiere von Wacker Chemie nicht. Mit einem Minus von knapp zwei Prozent halten sich die Kursverluste aber im Rahmen. Die Ankündigung des Unternehmens in den Ausbau der Kapazitäten investieren zu wollen, dürfte den Kurs eher gestützt haben.
Am amerikanischen Standort Calvert City in Kentucky soll die Produktion für Vinylacetat-Ethylen Copolymer(VAE)-Dispersion um 85.000 Tonnen ausgebaut werden. Dafür investiert Wacker Chemie rund 50 Millionen Euro in neue Produktionsanlagen und den Ausbau der Infrastruktur. „Der Ausbau ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Nachfrage unserer Kunden nach unseren Dispersionen auch in den kommenden Jahren bedienen zu können“, kommentierte Vorstandschef Josef Staudigl die Investition.
Dispersionen kommen in Putzen, technischen Textilien und Vliesstoffen, Teppichklebern sowie als Bindemittel für Polymerwerkstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe zum Einsatz. Neben den Produktionsstätten in den USA betreibt Wacker Chemie über die Tochter Polymers in Deutschland, Südkorea und China Werke. Der MDAX-Konzern ist auch als Siliziumproduzent bekannt. Als solcher überstand er die Solarkrise in Deutschland recht unbeschadet und profitiert vom weltweiten Solarboom durch seine Internationalisierungsstrategie. Die Siliziumsparte macht zwar nur 20 Prozent der Umsätze aus, aber einen Großteil des Gewinns.
Mit Hebel dabei
Diese gute Positionierung schlägt sich auch im Chartbild nieder: Die einjährige Seitwärtsbewegung zwischen 80 und 100 Euro wurde nach oben aufgelöst. Damit ist der Weg aus charttechnischer Sicht frei bis zum Hoch von 170 Euro aus dem Mai 2011. DER AKTIONÄR geht mittelfristig von Kursen um die 125 Euro aus. Damit liegt er auf Augenhöhe mit Analyst Georg Remshagen von der Commerzbank. Remshagen hat mit 125 Euro das höchste Kursziel der 23 Experten, die sich mit dem Titel beschäftigen. Ein Turbo auf Wacker Chemie befindet sich unlängst im Derivate-Depot.