Vonovia ist bestens gegen eine mögliche Stagflation gewappnet. Wohnraum ist schließlich immer gefragt. Zudem lässt die derzeitige Wohnungsnot die Mieteinnahmen weiter steigen. Für die Aktie des größten europäischen Wohnimmobilienkonzerns sollte es daher wie am Schnürchen laufen. Tut es aber nicht. Der Titel gab zuletzt stark nach. Aber warum?
Der jüngste Kursrutsch der Vonovia-Aktie ist mehr als eine einfache Korrektur nach dem jahrelangen Wachstum. Anfang April testete die Aktie die 42-Euro-Marke an der Untergrenze des Korrekturkanals. Knapp darunter bei 40 Euro sollte zusätzlich die langfristige Aufwärtstrendlinie stützen.
Doch die mächtige Supportzone knickte ein. Aber warum?
Starke Marktstellung
Die Angst der Anleger vor einer Stagflation dürfte dabei kaum eine Rolle gespielt haben. Denn die Vermietung von Wohnungen ist krisensicher, zumal da Wohnraum nach wie vor ein knappes und teures Gut ist.
Laut dem Wohnungsportal Immowelt zogen die Mieten für aktuelle Wohnungsangebote in Berlin, Köln, Düsseldorf und Hamburg zuletzt wieder besonders stark an. Innerhalb von nur drei Monaten verteuerten sich dort Neuvermietungen um bis zu vier Prozent.
Das spielt dem Wohnkonzern in die Karten. Schließlich liegt der Großteil seines Portfolios genau in diesen Großstädten. Insofern dürfte es Vonovia auch leichtfallen, die stark gestiegenen Hypothekenzinsen an seine Mieter weiterzugeben.
Doch warum hat die massive Supportzone zwischen 42 und 40 Euro dann nicht gehalten?
Großinvestor löst Verkaufswelle aus
Hierfür dürfte der Großinvestor Blackrock verantwortlich sein.
Der Vermögensverwalter gab am 12.April bekannt, dass er am 6. April seine Vonovia-Anteile von 9,06 auf 8,96 Prozent reduziert hatte.
An diesen beiden Tagen verlor die Aktie jeweils knapp 2,5 Prozent – und rutschte unter die Unterstützungen. Die Folge: Verkaufssignale, die eine Verkaufswelle ausgelöst haben.
Aktuell testet die Vonovia-Aktie den Support an der 39-Euro-Marke. Der RSI- und der Stochastik-Indikator bewegen sich mittlerweile im überverkauften Bereich. Mit anderen Worten: Der Abverkauf ist überzogen. Schon bald sollte also eine Gegenbewegung einsetzen. Wichtig ist dann, dass der Kurs wieder über die 42-Euro-Marke klettert.