Im vergangenen Quartal konnten sich die Verkäufe der Volkswagen-Gruppe weiter erholen. Beim Absatz von Elektrofahrzeugen konnte VW mit 22 Prozent sogar überproportional zulegen. Als Wachstumstreiber zeichnete sich hier vor allem China verantwortlich. Europa hinkt dagegen hinterher, bietet aber auch eine Chance.
Insgesamt konnte der Konzern mit seinen Marken VW, Skoda, Seat, Audi und Porsche im letzten Quartal 149.300 reine Elektrofahrzeuge ausliefern. Den größten Anteil steuerten VW und Audi mit 91.200 beziehungsweise 27.000 Einheiten bei.
Mit 83.100 Stromern im dritten Quartal verkaufte der Konzern in Europa nur 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Verantwortlich für das schwache Wachstum waren die anhaltenden Lieferkettenprobleme. Dass die Fahrzeuge jedoch auch hier beliebt sind, beweist das mit über 350.000 E-Fahrzeugen prall gefüllte Lieferbuch für Westeuropa. Zudem fährt VW aktuell die Produktion von Stromern in Emden und Hannover hoch und mit dem Aero steht die Elektroversion des Passat in den Startlöchern. Lockert sich also die angespannte Liefersituation, könnte das Europageschäft in den nächsten Jahren verstärkt wachsen.
Im Gegensatz zu Europa entwickelt sich das China-Geschäft bereits stark. Auf dem für VW wichtigsten Einzelmarkt konnte das Unternehmen von Juli bis September 49.200 E-Fahrzeuge absetzen. Das entspricht einem Wachstum von 71 Prozent. Ein starker Wert, vor allem da die Fahrzeuge des Konzerns in Sachen Konnektivität und autonomes Fahren der chinesischen Konkurrenz noch hinterherlaufen. Doch die Wolfsburger könnten die Lücke künftig schließen, zuletzt wurde dazu ein Joint Venture mit dem chinesischen Software- und Chipspezialisten Horizon Robotics verkündet.
VW wächst bei Elektrofahrzeugen deutlich. Vor allem auf dem wichtigen chinesischen Markt ist der Zuwachs erfreulich. Zudem verbirgt sich wie auch in Europa viel Potenzial. Die Elektrostrategie stimmt und weitere Modelle sind geplant. Somit könnte Volkswagen den bisher mit 5,5 Prozent geringen Anteil an E-Autos schnell steigern. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR daher zuversichtlich. In der aktuellen wirtschaftlichen Phase sollten Anleger allerdings Geduld mitbringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.