Der Volkswagen-Konzern konnte in den letzten Tagen endlich wieder mit guten News punkten. Dank einer starken Erholung in China und in Europa kletterten die Auslieferungszahlen im September. Grund genug für Bernstein Research und RBC, die VW-Aktie zum Kauf zu empfehlen.
Der VW-Konzern verkaufte im September 755.800 Fahrzeuge. Ein Plus von 20,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von Januar bis September setzte der VW-Konzern bislang rund 6 Millionen Fahrzeuge ab, 12,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Vor allem das wichtige China-Geschäft stabilisierte sich zusehends, nachdem dort im Frühling noch neue Corona-Lockdowns und das Logistik-Chaos in den Überseehäfen Belastungen des Konsums und der Lieferketten verursacht hatten.
Grund genug für die kanadische Bank RBC die Vorzugsaktien von Volkswagen zum Kauf zu empfehlen. Unter dem Strich habe der Autobauer etwas besser abgeschnitten als der Markt, schrieb Analyst Tom Narayan in einer Studie. Im Geschäft mit Elektroautos hätten sich Verbesserungen gezeigt. Sein Kursziel lautet 316 Euro.
Wenige Tage zuvor hat das US-Analysehaus Bernstein Research die Volkswagen-Vorzugsaktien auf "Market-Perform" gesetzt. Dass die Autohersteller das Thema Software zunehmend als dringende strategische Priorität betrachten und viel dafür investieren, resultiere aus dem Erfolg von Tesla und der damit einhergehenden Hoffnung, dass Software dazu beitragen könne, die strukturellen Herausforderungen der Automobilindustrie zu lindern, schrieb Analyst Toni Sacconaghi in einer Branchenstudie. Er sieht für die VW-Aktie Potenzial bis 160 Euro.
Hervorheben sollte man, dass die Elektro-Strategie von Volkswagen Formen annimmt. Der ID.3 ist nett, der ID.4 sowie die SUVs ID.5 und ID.5 GTX kommen bei der Kundschaft an. Wichtig ist und bleibt der chinesische Automarkt. Mit 21 Millionen neu verkauften Autos jedes Jahr der wichtigste Einzelmarkt der Welt. Die jungen Start-Ups Nio, Li Auto, Xpeng sowie Brands wie BYD und Great Wall machen den deutschen Autoherstellern das Leben schwer.Der neue VW-CEO Oliver Blume sollte schnellstmöglich die Software-Plattform Cariad auf die Bahn bringen.
Auf der anderen Seite ist die Batterie-Strategie durchaus smart. VW arbeitet hier mit Northvolt und QuantumScape zusammen. Immer wieder wird die Idee gespielt, auch diese in die Eigenständigkeit zu entlassen und an die Börse zu bringen. Das würde sicherlich die Flexibilität der Sparte erleichtern, wie auch den Zugang zu neuem Kapital.
Die Aktie trifft bei rund 125 Euro auf eine starke Unterstützung. Dieser Bereich sollte halten, sonst droht die Aktie Richtung Jahrestief bei 120,56 Euro abzurutschen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.