Der Volkswagen-Konzern hat dank einer starken Erholung in China und in Europa auch im September wieder mehr Fahrzeuge abgesetzt. Im bisherigen Jahresverlauf bleiben die Auslieferungszahlen aber weiterhin schwach. Im abgelaufenen Monat fanden 755.800 Fahrzeuge den Weg zu den Kunden und damit 20,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der DAX-Konzern mitteilte.
Im gesamten Zeitraum Januar bis September kam VW damit auf gut sechs Millionen Fahrzeuge, 12,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Bereits im Juli hatte sich abgezeichnet, dass die nach Toyota zweitgrößte Autogruppe nach einem schwierigen ersten Halbjahr allmählich wieder aufholen kann. Vor allem das wichtige China-Geschäft stabilisierte sich zusehends, nachdem dort im Frühling noch neue Corona-Lockdowns und das Logistik-Chaos in den Überseehäfen erhebliche Belastungen des Konsums und der Lieferketten verursacht hatten. Für September stand in der Volksrepublik einschließlich Hongkong wieder ein Plus von fast 34 Prozent in der Absatzstatistik.
In Westeuropa legten die Absatzzahlen um 20 Prozent zu. In Zentral- und Osteuropa mit direkten Anrainern der Ukraine ging die Zahl hingegen um gut 18 Prozent zurück. Seit Jahresbeginn liegt das Minus dort bei 38 Prozent.
In China will der Volkswagen-Konzern weiter Gas geben. Wie zuletzt bekannt wurde, will er mit einer Großinvestition in die Entwicklung eigener Technologien für das autonome Fahren auf dem wichtigsten Automarkt China einsteigen. Die interne Software-Sparte Cariad und ihr künftiger Partner Horizon Robotics bestätigten am Donnerstag die geplante Gründung einer Gemeinschaftsfirma. Die Deutschen wollen etwa 2,4 Milliarden Euro in die Kooperation stecken und mit einer 60-Prozent-Beteiligung die Mehrheit an dem Unternehmen halten. Für das Joint-Venture im engeren Sinn sind rund 1,3 Milliarden Euro vorgesehen. Stimmen die Behörden zu, soll der Schritt bereits im ersten Halbjahr 2023 umgesetzt sein.
Die Aktie von Volkswagen kommt allerdings auch zum Wochenschluss nicht in Schwung. Noch immer steht das Jahrestief bei 120,56 Euro, das im Juli dieses Jahres markiert wurde, im Fokus. Dieses gilt es unbedingt zu verteidigen. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR aber zuversichtlich. Insbesondere im Bereich E-Mobilität ist Volkswagen stark aufgestellt. Derzeit ist Geduld gefragt.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen.