Der Volkswagen-Konzern kämpft derzeit mit einer ganzen Reihe von Problemen, von denen DER AKTIONÄR erst kürzlich einige auflistete. Besonders problematisch ist, dass der Gewinn 2024 laut Experten schrumpfen soll. Unter anderem deshalb hat sich der Konzern strikten Sparmaßnahmen verschrieben, welche nun sichtbar werden.
Im Rahmen des von CEO Oliver Blume verhängten Effizienzprogramms soll die Umsatzrendite des Konzerns mittelfristig auf zehn Prozent steigen. Dazu muss auch die Kernmarke VW liefern, die im Q3 mit einer operativen Marge von 3,4 Prozent je Fahrzeug zu den Sorgenkindern unter den Volkswagen-Marken gehört. Bis 2026 sollen daher rund zehn Milliarden Euro an Effizienzen gehoben und die Marge so auf 6,5 Prozent gesteigert werden. Die ersten Maßnahmen dazu wurden bereits ergriffen.
Wie am Freitag ein VW-Sprecher mitteilte, verhängt der Konzern an einigen seiner wichtigsten Standorte einen vorläufigen Einstellungsstopp. Konkret handelt es sich um die Werke Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Emden und Kassel.
Am Montag berichtete dann das Handelsblatt von weiteren Sparmaßnahmen. Diese soll die Besserverdiener im Konzern betreffen. Laut Insidern sollen vorerst keine Angestellten mehr in den Tarif Plus, die höchste Tarifgruppe aufgenommen werden. Die rund 9.000 Angestellten in dieser Gruppe erhalten derzeit – exklusive Boni – zwischen 8.255 und 9.190 Euro je Monat, was laut eines Insiders „deutlich zu viel“ sei. Lediglich wenn ein Angestellter aus der Gruppe ausscheide, werde diese Stelle mit Spezialisten nachbesetzt.
Die Personalkosten bei VW sind zuletzt aus dem Ruder gelaufen. Daher sind die Sparmaßnahmen ein erster Schritt in die richtige Richtung. Allerdings lasten weiterhin zahlreiche Probleme auf dem Autobauer. Auch charttechnisch sind die VW-Vorzüge angeschlagen. Ein Einstieg drängt sich daher trotz der günstigen Bewertung – das 2024er KGV liegt bei 3 – vorerst nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..