Volkswagen hat am Donnerstag seine endgültigen Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Der Autobauer hat insbesondere bei der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten kämpfen. In diesem Segment betrug die operative Umsatzrendite im dritten Quartal nur noch auf 3,8 Prozent zurück. Konzern-Finanzvorstand Arno Antlitz will deswegen beim Sparprogramm aufs Gaspedal drücken.
Angesichts der am Donnerstag vorgelegten Quartalsbilanz müsse man beim Sparprogramm zügig zu Ergebnissen kommen, sagte Antlitz am Donnerstagmorgen in einem internen Videointerview. "Betrachtet man allein die operative Marge im dritten Quartal, dann sollte uns das ein Warnsignal sein. 6,2 Prozent Umsatzrendite sind zu wenig, um entschlossen in die Zukunft investieren zu können", sagte der Manager. "Deshalb müssen wir die Situation jetzt rasch verbessern." Das gelte vor allem für die Volumengruppe um die Kernmarke Volkswagen, wo die Umsatzrendite im vergangenen Quartal nur bei 3,8 Prozent gelegen habe. Das sei "für unsere Branche und unsere Größe zu wenig", kritisierte Antlitz.
Zumindest was die Lieferengpässe bei Motorteilen angeht, will VW nun wieder aufholen. Insgesamt habe man rund 150.000 Autos nicht bauen können, weil in Slowenien nach dem Hochwasser Anfang August ein Zulieferer ausgefallen war, so Antlitz. Dass der Rückstand bis zum Jahresende aber komplett aufgeholt werden kann, wird laut Antlitz allerdings wohl nicht gelingen.
Während viele Analysten skeptisch auf die Aktie von Volkswagen blicken, bleibt die US-Bank JPMorgan zuversichtlich. Sie hat zwar das Kursziel von 193 auf 160 Euro gesenkt, vergibt aber weiterhin ein „Overweight“-Rating. Im Vergleich zum aktuellen Kurs der Volkswagen-Aktie impliziert das auch eine Chance von immerhin 60 Prozent.
Volkswagen kämpft derzeit auf vielen Baustellen. Hier muss der Konzern ordentlich Gas geben, vor allem auch am wichtigsten Automarkt China. Charttechnische ist das Papier derzeit ebenfalls klar angeschlagen. Anleger bleiben dem der Aktie derzeit an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.