Volkswagen treibt den Konzernumbau weiter voran. So soll nach einem Bericht der Automobilwoche die britische Nobelmarke Bentley ab 2021 bei der Tochter Audi eingegliedert werden. Das wäre der nächste strategische Schritt, nachdem erst jüngst Meldungen über die Ticker liefen, wonach die Wolfsburger ihre Marken Lamborghini, Bugatti und Ducati auf den Prüfstand stellen wollen. Mit einem etwaigen Verkauf der „Verbrenner" würde VW noch stärker auf die Karte „Elektromobilität“ setzen. Aus Sicht der UBS ist die aktuelle Entwicklung der Wolfsburger jedenfalls sehr positiv.
Die Schweizer Großbank hat die Kaufempfehlung für die Vorzugsaktie mit einem Kursziel von 190 Euro bestätigt. Die Gebrauchtwagenpreise in Europa seien im dritten Quartal stark gestiegen, was die Risiken für die Leasingbücher von BMW, Daimler, Renault und VW verringere und erheblichen Spielraum nach oben für die Buchwerte in den Bilanzen der unternehmenseigenen Banken eröffne, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie.
VW ist wegen rasant steigender Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge und angesichts der am besten gefüllten Produkt-Pipeline sein bevorzugter Titel. Die Wolfsburger könnten zudem von weiteren Kostensenkungen sowie einer Trennung von den Marken Lamborghini und Ducati mittels Verkauf oder Börsengang profitieren.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete jüngst, dass das Management von Volkswagen bei einem Treffen im November über die zukünftige Strategie beraten wolle. Dabei solle dann auch der Verkauf der genannten Marken geprüft werden. Bugatti könnte zum Beispiel an das Elektroauto-Start-Up Rimac aus Kroatien gehen. Der Deal würde beinhalten, dass der Porsche-Anteil an Rimac von 15,5 Prozent auf 49 Prozent steigt.
DER AKTIONÄR ist ein Fan der VW-Aktie. Die Wolfsburger gehen die richtigen strategische Schritte, insbesondere beim Schwenk in Richtung Elektro-Mobilität ist man sehr konsequent unterwegs. Investierte Anleger bleiben im Cockpit sitzen. Potentielle Neueinsteiger warten zum einen die Quartalszahlen (29. Oktober) ab und zudem auf ein charttechnisches Kaufsignal, das die Aktie mit einem Ausbruch über die 141-Euro-Marke generieren würde.
(Mit Material von dpa-AFX)