Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Volkswagen angesichts Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Motorradmarke Ducati auf "Buy" mit einem Kursziel von 179 Euro belassen. Der Autobauer habe eine Veräußerung bereits mehrfach erwogen, doch zuletzt habe das Management sich konkreter hinsichtlich einer Reduzierung der Komplexität im Konzern geäußert, schrieb Analyst George Galliers in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Ein solcher Schritt könnte daher nun womöglich als Beispiel für Verkäufe weiterer Marken dienen. Dies würde den Weg zu einer strategischen Wertschöpfung freimachen.
Neben Ducati stehen bei VW wohl auch die Marken Lamborghini und Bugatti auf dem Prüfstand. Wie Reuters berichtet, wird das Management von Volkswagen bei einem Treffen im November über die zukünftige Strategie beraten. Dabei soll dann auch der Verkauf mehrerer Marken geprüft werden.
Bugatti könnte zum Beispiel an das Elektroauto-Start-Up Rimac aus Kroatien gehen. Der Deal würde beinhalten, dass der Porsche-Anteil an Rimac von 15,5 Prozent auf 49 Prozent steigt.
Die Verkaufspläne für Ducati, Bugatti und Lamborghini begründet Reuters damit, dass VW-Chef Herbert Diess nach neuen Wegen sucht, um Geld für die Abkehr von Verbrennungsmotoren freizusetzen.
Denn VW setzt voll auf das Thema Elektromobilität. Die Strategie ist richtig. Der Verkauf verschiedener Marken würde gut ins Bild passen. Mit dem ID.3 hat Volkswagen ein gutes, solides Produkt im Markt für Elektroautos positioniert. Noch in diesem Jahr wird der ID.4 folgen. Ab 2021 kommt das größere SUV-Coupé ID.5, ein Jahr später der ID.6 und der Elektro-Bulli ID.Buzz. Längerfristig sind im Konzern mehr als 70 vollelektrische Modelle geplant.
„Mit der ID-Familie, die komplett auf der MEB-Plattform basiert, hat VW gute Chancen Marktführer im Bereich der Elektromobilität zu werden“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Q3-Zahlen am 29. Oktober
Daimler hat mit den guten Zahlen für das dritte Quartal eine Steilvorlage für VW, BMW & Co gegeben. Kann Volkswagen mit den Q3-Daten am 29. Oktober überzeugen, könnte die Aktie endlich das Break aus dem Seitwärtstrend zwischen 138 Euro und 141 Euro schaffen. Dann wäre aus charttechnischer Sicht der Weg bis zum Widerstand bei 155 Euro frei. Wird auch diese Hürde genommen, kann die Aktie durchaus bis auf 180 Euro klettern.