Überraschung bei Vodafone: Der bisherige Konzernchef Nick Read hat am heutigen Montagmorgen seinen Rücktritt verkündet. Unter Reads Leitung lief es für den Konzern zuletzt nicht rund, auch die Aktie brach innerhalb seiner Amtszeit stark ein. Der Rücktritt sorgt bei den Anlegern deshalb für leichte Freude.
Read war seit Oktober 2018 an der Spitze von Vodafone und verspielte reichlich Vertrauen der Investoren. Der Aktienkurs brach seither um mehr als 40 Prozent ein. Woran lag das? „Vodafone ist hartnäckigem Gegenwind ausgesetzt, mit einem Geschäft in Deutschland, das hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt", schrieb Jefferies-Analyst Jerry Dellis. Dass Read es nicht geschafft hat, durch Übernahmen oder Kooperationen die Wettbewerbssituation für Vodafone im wichtigen britischen Heimatmarkt oder in Spanien und Italien zu verbessern, ist den Experten schon lange ein Dorn im Auge.
In seiner Amtszeit brachte Read die Funkturmtochter Vantage Towers an die Börse – sein größter Erfolg laut Experten. Doch der Schuldenstand von Vodafone bleibe auch nach dem Vantage-Deal "ungemütlich hoch", bemängelte Dellis wiederum. Zudem bezweifle er, ob die bisherige Dividendenpolitik in der Form weiterbestehen könne.
Vodafone muss nun nach einem Nachfolger für Read suchen. Übergangsweise wird Finanzchefin Margherita Della Valle das Unternehmen leiten.
Der Rücktritt Reads ist ein Lichtblick für die angeschlagene Vodafone-Aktie. Investierte Anleger bleiben weiter an Bord. Interessierte warten jedoch zunächst ab, ob tatsächlich eine nachhaltige operative Trendwende eingeletiet werden kann.
(Mit Material von dpa-AFX)