Die Deutsche Telekom hat ihre Funktürme an ein Konsortium aus Finanzinvestoren verkauft und dabei eine Bewertung von 17,5 Milliarden Euro ohne Schulden und Barmittel durchgesetzt. Konzernchef Tim Höttges bedauert allerdings, dass eine brancheninterne Konsolidierung nicht zustande kam – und gab dazu ungewohnt deutlich Auskunft.
Neben dem spanischen Funkturm-Spezialisten Cellnex hatte auch die Vodafone-Tochter Vantage Towers Interesse am Funkturm-Geschäft der Telekom gezeigt. Höttges dazu: „Um das klarzustellen: Ich mag die Arbeitsweise und die Professionalität von Vantage Towers sehr und wie das Unternehmen aufgestellt ist.“ Er verwies zudem auf die möglichen Synergien am deutschen Markt.
Dennoch kam es nicht zu einer Lösung. Vor allem die kartellrechtlichen Bedenken hatten dabei überwogen. Eine Untersuchung der Behörden, ob ein fusioniertes Unternehmen eine marktdominierende Stellung einnehmen würde, hätte laut Höttges zwölf bis 15 Monate gedauert. Bedenken diesbezüglich versuchte er allerdings auch in der jetzigen Konstellation gleich zu zerstreuen. „Unsere Funktürme sind bereits jetzt für jeden zugänglich.“
Ob ein Zusammenschluss mit Vantage Towers in Zukunft noch eine Option sein könnte, ließ er offen. Klar wäre dann, dass sich die neuen Beteiligungsverhältnisse noch einmal massiv verschieben würden. Nach dem Deal mit Brookfield und DigitalBridge hält die Telekom künftig 49 Prozent an den Funktürmen – und will diese Beteiligung eigentlich auch nicht weiter reduzieren.
Die Ausgliederung der Masten macht Sinn und dürfte Werte schaffen. Dass Finanzinvestoren zum Zug kommen, bringt zwar weniger Synergien – aber auch weniger Hürden. DER AKTIONÄR bleibt deshalb zuversichtlich für die Deutsche Telekom und rechnet zeitnah mit einem neuen Mehrjahreshoch bei der T-Aktie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom
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