Die Aktie von Vestas hat die kurze Schwächephase überwunden und wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Rückenwind bekam das Papier durch mehrere neue Aufträge. Das Team um Vorstand Anders Runevad zog in Griechenland einen Deal über 48 Megawatt und in Argentinien über 220 sowie im Anschluss noch weitere 50 Megawatt an Land. Die Aktie hat jüngst die 38-Tage-Linie wieder überschritten und damit die kurze Konsolidierungsphase beendet.
Keine guten Voraussetzungen
Dagegen sucht das Papier vom Branchekonkurrenten Nordex noch immer nach einem tragfähigen Boden. Die Hoffnungen waren groß, dass der neue Konzernchef Jose Luis Blanco bei der Veröffentlichung der Q1-Zahlen positive Impulse setzen kann. Weit gefehlt. Seitdem hat die Aktie wieder an Boden verloren. Auch die Tatsache, dass die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen wollen, trug zuletzt nicht unbedingt dazu bei, die Nachfrage nach Nordex-Aktien zu erhöhen.
Hinzu kommt, dass die HSBC das Kursziel für die Nordex-Papiere von 14,00 Euro auf 11,80 Euro reduziert hat. Der Preisdruck in der Windenergiebranche dürfte sich 2017 und 2018 noch beschleunigen, schrieb Analyst Sean McLoughlin in einer Sektorstudie. Dies setze vor allem mittelgroßen Unternehmen wie Nordex zu. Der Experte reduzierte seine mittelfristigen Kapitalrendite-Prognosen für den Windkraftanlagen-Hersteller.
Goldman Sachs: Kursziel 14,00 Euro
Zumindest aber Goldman Saachs sieht die Lage für alle Nordex-Aktionäre nicht mehr ganz so schwarz: Analyst Manuel Losa passte seine Prognosen für die Hersteller von Windkraftanlagen an deren Geschäftsentwicklung im ersten Quartal an. Die neuen Schätzungen reflektierten zudem das stärker erwartete Marktwachstum ab 2020 sowie die Fusion von Siemens Wind Power und Gamesa, schrieb er in einer Branchenstudie vom Dienstag. Sein Kursziel lautet 14,00 Euro.
Vestas halten
Vestas befindet sich nach wie vor in einem intakten Aufwärtstrend. Und das in dem aktuellen Branchenumfeld: beeindruckend! Wer investiert ist, bleibt dabei! Das nächste Etappenziel lautet 84,52 Euro. Wird das genommen, kann das Papier Richtung 90,00 Euro laufen.
Nordex hingegen ist noch immer auf der Suche nach einem tragfähigen Boden. Die Aktie ist unter das letzte Tief von 27. Februar bei 12,41 euro gerutscht. Die nächste Unterstützung liegt bei 11,32 Euro aus dem Jahr 2013.