Varta ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der Umsatz ist zwar etwas geringer ausgefallen als im Vorfeld erwartet. Seine Profitabilität hat der Batteriehersteller allerdings weiter verbessert. Der Vorstand erwartet im zweiten Halbjahr eine Beschleunigung des Wachstums. Ebenfalls interessant: Nachdem für die Hochleistungsrundzelle V4Drive ein erster Kunde aus dem Automobilbereich an Land gezogen werden konnte, will der Konzern künftig auch größere Lithium-Ionen-Rundzellen entwickeln. Die Analysten halten dennoch an ihren eher skeptischen Einschätzungen fest – mit einer Ausnahme.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Die DZ Bank hat die Einschätzung von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft, den fairen Wert aber von 135 auf 130 Euro gesenkt. Der Batteriehersteller habe mit seiner Ergebnisentwicklung die Erwartungen übertroffen, so Analyst Michael Punzet. Varta sollte auch weiterhin von einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Batterielösungen, vor allem aus dem Unterhaltungsbereich, profitieren.
Die restlichen Analysten halten an ihrer bisherigen Einschätzung fest: Warburg Research bleibt bei "Sell" mit Kursziel von 83 Euro. Der Jahresauftakt des Batterieherstellers sei wie erwartet schwach ausgefallen, so Analyst Robert-Jan van der Horst. Im zweiten Halbjahr sollte sich das Wachstum aber wieder beschleunigen. Er hob aber auch den massiven Barmittelverbrauch hervor.
William Mackie von Kepler Cheuvreux hält trotz des insgesamt guten Jahresstarts ebenfalls an seiner Verkaufsempfehlung mit Kursziel 87 Euro fest. Florian Martin Pfeilschifter von Stifel senkt auch den Daumen, sieht die Aktie aber immerhin bei 107 Euro fair bewertet.
Charlotte Friedrichs von Berenberg hat die Einstufung für auf "Hold" mit einem Kursziel von 125 Euro belassen. Sie sei vor allem positiv überrascht gewesen vom Wachstum in den Bereichen Energieversorgung für Geräte und Anwendungen aus dem Medizin- und Gesundheitsbereich sowie im Bereich Akku und Ladegeräte, so die Analystin.
In Summe raten von den acht Analysten, die sich näher mit der Aktie beschäftigen, weiterhin vier zum Verkauf der Papiere, drei stehen dem Titel neutral gegenüber und nur DZ Bank-Experte Punzet rät zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 110,25 Euro – liegt also weiterhin unter dem aktuellen Kurs.
Varta bleibt auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad und kann seine Profitabilität weiter steigern. Wenn sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wie erwartet beschleunigt, dürfte der Vorstand die Jahresprognosen nachbessern. Das Thema Lithium-Ionen-Rundzellen sorgt für viel Fantasie. Hier fehlen aber noch einige Details und nachhaltige Erfolge. Große Kurssprünge sind kurzfristig daher noch (!) nicht zu erwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)