Varta ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der Umsatz ist zwar etwas geringer ausgefallen als im Vorfeld erwartet. Dagegen hat der Batteriehersteller seine Profitabilität jedoch weiter verbessert. Der Vorstand erwartet im zweiten Halbjahr eine Beschleunigung des Wachstums. Nachdem für die Hochleistungsrundzelle V4Drive ein erste Kunde aus dem Automobilbereich an Land gezogen werden konnte, will der Konzern künftig auch größere Lithium-Ionen-Rundzellen entwickeln.
Varta konnte im ersten Quartal 2021 den Konzernumsatz um 2,9 Prozent auf 204,3 Millionen Euro verbessern. Das bereinigte EBITDA stieg um knapp 16 Prozent auf 59,9 Millionen Euro. Daraus resultiert eine Marge von 29,3 Prozent. DER AKTIONÄR hatte einen Umsatz in Höhe von 208 Millionen Euro, ein bereinigtes EBITDA von 56 Millionen Euro und damit eine Marge von knapp 27 Prozent erwartet.
Zweites Halbjahr im Fokus
"Varta hat seine Profitabilität weiter gesteigert. Wir blicken optimistisch auf die zweite Jahreshälfte", so Vorstand Herbert Schein. "Alle Segmente tragen weiter zum Wachstum unseres Unternehmens bei und konnten die guten Zahlen weiter steigern.” Besonders für das zweite Halbjahr erwartet Varta einen Anstieg von Umsatz und Geschäftsergebnis durch neue Kundenaufträge im Bereich der True Wireless Stereo Headsets (TWS).
Wichtige Lithium-Ionen-Strategie und erster Autokunde
Besonders interessant: Varta setzt mit neuen Batterieformaten die erfolgreiche Lithium-Ionen-Strategie fort. "Um unseren Fokus auf das erfolgreiche Geschäft mit unseren Lithium-Ionen-Batterien zu betonen, haben wir uns entschlossen, unser Segment Microbatteries & Solutions künftig Lithium-Ion Solutions & Microbatteries zu nennen", so Schein.
Die Nachfrage ist groß: "Die Eigenschaften unserer neuen Lithium-Ionen-Rundzellen treffen auf sehr großes Kundeninteresse. Damit erschließen wir uns neue und größere Geschäftsfelder”, so der Firmenlenker weiter. Für die neue Hochleistungsrundzelle V4Drive im Format 21700 gibt es bereits einen ersten Kunden aus dem Automobilbereich. Zudem kündigte das Technologieunternehmen an, künftig auch andere, größere Lithium-Ionen-Rundzellen zu entwickeln. “Varta bleibt mit seiner Innovationsstrategie erfolgreich”, so der Vorstand.
Durch neue Kundenprojekte und -Aufträge im Bereich CoinPower wird sich im zweiten Halbjahr die positive Geschäftsentwicklung beschleunigen. Zudem wird die Entwicklung neuer Lithium-Ionen-Rundzellen weitere Geschäftsfelder eröffnen. Der Aufbau der Pilotlinie für die neue Lithium-Ionen-Rundzellen im Format 21700 am Standort Ellwangen läuft nach Plan. Der Start der Pilotproduktion erfolgt zum Jahresende.
Zuversicht beim Ausblick
Beim Ausblick bleibt Varta zuversichtlich: Das strukturelle Wachstum der Kernmärkte, starke Marktposition in diesen Kernmärkten sowie die weiterhin hohen Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten werden zu einer positiven Geschäftsentwicklung 2021 führen. Der Umsatz wird damit bei rund 940 Millionen Euro (Vorjahr: 870 Millionen Euro) gesehen. Die relative Marge des angepassten operativen Ergebnisses soll überproportional auf bis zu 30 Prozent vom Umsatz steigen. Das entspricht einem Anstieg von bis zu 2,5 Prozentpunkten. Analysten liegen hier im Schnitt bereits einen Schnaps drüber, sehen aber dennoch kein Kurspotenzial für die Aktie.
Varta bleibt auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad und kann seine Profitabilität weiter steigern. Wenn sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wie erwartet beschleunigt, dürfte der Vorstand die Jahresprognosen nachbessern. Das Thema Lithium-Ionen-Rundzellen sorgt für viel Fantasie. Hier fehlen aber noch einige Details und nachhaltige Erfolge. Trading-orientierte Anleger können wieder einen ersten Fuß in die Tür stellen und/oder schwache Tage im Bereich um 105 Euro zum Einstieg nutzen. Erstes Ziel bleibt der Bereich um 136/138 Euro.