Varta ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der Umsatz ist zwar etwas geringer ausgefallen als im Vorfeld erwartet. Seine Profitabilität hat der Batteriehersteller allerdings weiter verbessert. Der Vorstand erwartet im zweiten Halbjahr eine Beschleunigung des Wachstums. Ebenfalls interessant: Nachdem für die Hochleistungsrundzelle V4Drive ein erster Kunde aus dem Automobilbereich an Land gezogen werden konnte, will der Konzern künftig auch größere Lithium-Ionen-Rundzellen entwickeln. Die DZ Bank hat im Anschluss ihre Einschätzung von „Halten“ auf Kaufen“ hochgesetzt.
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Bislang sahen alle Analysten angesichts der Bewertung bei der Varta-Aktie keine Kaufgelegenheit. Von den acht Experten, die die Aktie im Blick haben, empfahlen bisher vier, die Papiere zu verkaufen. Die anderen vier Strategen standen dem Titel neutral gegenüber. Das höchste Kursziel kam mit 135 Euro von der DZ Bank.
Das Bild hat sich nach den Q1-Zahlen geändert: Die DZ Bank hat die Einschätzung von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft, den fairen Wert aber von 135 auf 130 Euro gesenkt. Der Batteriehersteller habe mit seiner Ergebnisentwicklung die Erwartungen übertroffen, so Analyst Michael Punzet. Varta sollte auch weiterhin von einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Batterielösungen, vor allem aus dem Unterhaltungsbereich, profitieren.
Das Fazit des AKTIONÄR hat Bestand: Varta bleibt auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad und kann seine Profitabilität weiter steigern. Wenn sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wie erwartet beschleunigt, dürfte der Vorstand die Jahresprognosen nachbessern. Das Thema Lithium-Ionen-Rundzellen sorgt für viel Fantasie. Hier fehlen aber noch einige Details und nachhaltige Erfolge. Trading-orientierte Anleger können wieder einen ersten Fuß in die Tür stellen und/oder schwache Tage im Bereich um 105 Euro zum Einstieg nutzen. Erstes Ziel bleibt der Bereich um 136/138 Euro.
Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang: Varta gilt als potenzieller Abnehmer eines hocheffizienten Batterierohstoffs von IBU-tec. Im Fokus steht dabei natürlich die Lithium-Eisenphosphat(LFP)-Batteriezelle. Erste Vertriebsaktivitäten laufen bereits. Die Verhandlungen über Preise und Muster kommen dem Vernehmen nach gut voran. Eine entsprechende Vollzugsmeldung würde der IBU-tec-Aktie deutlichen Auftrieb geben. Hinter vorgehaltener Hand machen in Finanzkreisen aber auch Namen wie die koreanische LG Chem, die chinesische CATL und selbst der E-Auto-Pionier Tesla die Runde.
“Während die Ankündigung konkreter LFP-Verträge noch einige Zeit in Anspruch nehmen kann (schätzungsweise Q2/Q3), stimmen uns die jüngsten Gespräche mit dem Management und die Äußerungen auf der Hauptversammlung am 29. April zuversichtlich, dass sich das hohe Interesse an IBU-tec als einziger LFP-Quelle auf dem europäischen Kontinent bald in starkem Umsatz- und Gewinnwachstum niederschlagen sollte”, schreibt Analystin Marie-Therese Grübner von Hauck & Aufhäuser in einer Studie.
Die LFP-Produktion ist der Haupttreiber bei IBU-tec. Das Unternehmen wird im September 2021 mit der Vermarktung seiner eigenen LFP-Materialien beginnen, sobald die Lizenz des bisherigen Kunden ausgelaufen ist. Noch steht hier also nichts Zählbares zu Buche. Bis 2025 will der Vorstand im LFP-Bereich aber über 40 Prozent des EBITDA erwirtschaften. Anleger können sich also auf eine rasante Entwicklung einstellen.
Das erste Quartal scheint dank des starken Katalysator- und Testgeschäfts sowie einer positiven Entwicklung bei der Tochter BNT ganz ordentlich verlaufen zu sein. Besonders wichtig: Die Kapazitätserweiterung für die Glasbeschichtung ist fast abgeschlossen. Der Newsflow dürfte entsprechend positiv bleiben.
Die Aktie sollte nach der jüngsten Schwächephase nun wieder Kurs auf die 50-Euro-Marke nehmen und mittelfristig das Ziel der Analystin ins Visier nehmen. Das Kursziel von Hauck & Aufhäuser beträgt 64,50 Euro – daraus resultiert ein Kurspotenzial von rund 70 Prozent. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse.
(Mit Material von dpa-AFX)
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