Ende Januar hat die Varta-Aktie mit 181,30 Euro ein Allzeithoch markiert. Seitdem hat der Kurs in Der Spitze über 40 Prozent eingebüßt. Nachdem damaligen Short-Squeeze hat die Aktie die operative Realität wieder eingeholt. Immerhin: Der Vorstand erwartet im zweiten Halbjahr eine Beschleunigung des Wachstums und will in Zukunft auch größere Lithium-Ionen-Rundzellen entwickeln. Analysten bleiben aber insgesamt skeptisch – auch wenn es zuletzt zwei Kaufempfehlungen gegeben hat.
In Summe raten von den acht Analysten, die sich näher mit der Aktie beschäftigen, noch drei zum Verkauf der Papiere. Warburg Research sieht mit 83 Euro das größte Rückschlagpotenzial. Kepler Cheureux liegtmit einem fairen Wert von 87 Euro knapp darüber. Unter dem “Sell” von Stifel stehen als Kursziel immerhin 102 Euro.
Für Hauck & Aufhäuser ist die Aktie eine Halte-Position mit Ziel 119 Euro. Berenberg nimmt ebenfalls eine neutral Haltung ein und schreibt den Papieren einen fairen Wert von 125 Euro zu. Abgerundet wird das Trio von der Commerzbank (“Halten”) mit 115 Euro.
Mit der DZ Bank und SRH AlsterResearch raten seit dieser Woche zwei Häuser mit Ziel 130 Euro zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 111,38 Euro aber weiterhin unter dem aktuellen Kurs. Insgesamt wird schnell klar: Analysten erwarten vorerst keine großen Sprünge bei der Aktie.
Trading-orientierte Anleger können zumindest aus charttechnischer Sicht auf ein wenig Dynamik hoffen. Mit dem Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend bei 123,50 Euro würde ein technisches Kaufsignal mit Ziel 138,70 Euro generiert. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Varta-Aktie zumindest kurzfristig eine gewisse Eigendynamik entwickeln würde.
Das AKTIONÄR-Fazit hat Bestand: Varta bleibt auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad und kann seine Profitabilität weiter steigern. Wenn sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wie erwartet beschleunigt, dürfte der Vorstand die Jahresprognosen nachbessern. Das Thema Lithium-Ionen-Rundzellen sorgt für Fantasie. Hier fehlen aber noch einige Details und nachhaltige Erfolge. Große Kurssprünge sind daher kurzfristig noch nicht zu erwarten – in einem freundlichen Marktumfeld könnte das Ziel der beiden Varta-Optimisten aber zumindest ins Visier genommen werden.