Varta hat im abgelaufenen Jahr etwas mehr verdient als gedacht. Die Prognose des Batterieherstellers für das laufende Gesamtjahr fällt aber recht vorsichtig aus. Analysten bleiben gewohnt zurückhaltend. Anleger warten auf weitere Details zur geplanten E-Offensive. Die Aktie tritt daher vorerst weiter auf der Stelle.
Die Unsicherheiten durch die Rohstoff- und Lieferkettenthematik belasten. Dazu kommen weitere Investitionen in die nächste Wachstumsoffensive. Mittlerweile haben sieben der zehn Experten, die sich näher mit der Varta-Aktie beschäftigen, auf den Ausblick aus der Vorwoche reagiert und ihre Schätzungen überarbeitet.
Zuletzt meldete sich Florian Pfeilschifter von der Investmentbank Stifel zu Wort. Er hat seine Verkaufsempfehlung bestätigt, das Kursziel aber von 76 auf 74 Euro gesenkt. Damit bleibt Pfeilschifter der größte Pessimist bei Varta. Im vierten Quartal übertroffene Gewinnerwartungen erzählten wohl nur die halbe Wahrheit, denn operativ sei es eher enttäuschend verlaufen, so der Experte. Die überraschend niedrigen Profitabilitätsziele für 2022 wertet er als Zeichen, dass der Preisdruck im Geschäft mit Mikrobatterien für schnurlose Kopfhörer zunimmt.
Kurz vor Ostern erwarten die Analysten für das laufende Jahr im Durchschnitt einen Umsatz von 979,23 Millionen Euro (Vorjahr: 902,9 Millionen Euro) ein bereinigtes EBITDA von 275,71 Millionen Euro (Vorjahr: 282,9 Millionen Euro). Daraus würde eine Marge von 28,1 Prozent resultieren.
Zum Vergleich: Varta-Finanzvorstand Armin Hessenberger rechnet im Gesamtjahr mit einem Umsatzanstieg auf 950 Millionen bis eine Milliarde Euro. Das bereinigte EBITDA soll mit 260 bis 280 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahreswert bleiben.
Die Schätzungen der Analysten liegen in der oberen Hälfte der Prognosespanne des Vorstands und dürften auf dem aktuellen Niveau eingepreist sein. Anleger warten daher weiter auf Details zum Einstieg in das E-Mobility-Geschäft. Diese könnten der Aktie frische Impulse liefern und das Vertrauen der Anleger in die Varta-Story stärken. DER AKTIONÄR bleibt am Ball.
(Mit Material von dpa-AFX)