Varta hat im abgelaufenen Jahr etwas mehr verdient als gedacht. Die Prognose des Batterieherstellers für das Gesamtjahr fällt aber recht vorsichtig aus. Die Anleger reagierten auf den Ausblick aber recht entspannt. Größere Rücksetzer sind bisher ausgeblieben. Die Analystenziele liegen weiterhin recht weit auseinander.
Die Investmentbank Stifel hat das Kursziel für die Varta-Aktie heute von 76 auf 74 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Sell“ belassen. Im vierten Quartal übertroffene Gewinnerwartungen erzählten wohl nur die halbe Wahrheit, denn operativ sei es eher enttäuschend verlaufen, so Analyst Florian Pfeilschifter. Die überraschend niedrigen Profitabilitätsziele für 2022 wertet er als Zeichen, dass der Preisdruck im Geschäft mit Mikrobatterien für schnurlose Kopfhörer zunimmt.
Charlotte Friedrichs von Berenberg („Hold“) zeigt sich dagegen positiv überrascht von den starken mittelfristigen Aussichten des Batterieherstellers im Gegensatz zu den rückläufigen Zielen für 2022. Sie bleibe jedoch konservativ und warte auf Anzeichen einer Wachstumsbelebung, so die Expertin und reduzierte ihre Gewinnschätzungen für 2022 und 2023. Das Kursziel hat Friedrichs daher von 115 auf 105 Euro gesenkt.
Bei AlsterResearch halten die Strategen angesichts der starken Positionierung des Konzerns in den Kernmärkten und des geplanten Ausbaus der Produktionskapazitäten an der Kaufempfehlung fest. Aufgrund der gesenkten Schätzungen wurde das Kursziel auf 114 Euro (bisher: 129,00 Euro) gesenkt.
Die angekündigte Wachstumsoffensive mit dem Einstieg in das E-Mobility-Geschäft sorgt weiter für Fantasie. Der Plan steht, braucht aber Zeit. Weitere Details zum Fahrplan oder neuen Partnern könnten der Aktie frische Impulse liefern und das Vertrauen der Anleger in die Varta-Story stärken.
(Mit Material von dpa-AFX)