SUSS: Analysten schlagen Alarm – KI-Boom vorbei?

Die Halbleiterbranche legt auch Anfang des neuen Jahres zu, doch SUSS kann nicht mitziehen. Nach einem alarmierenden Bericht der Schweizer Großbank UBS stürzt der Aktienkurs des Halbleiter-Ausrüsters in die Tiefe. Was steckt hinter der Verkaufsempfehlung?

Das deutsche Unternehmen SUSS gehörte im letzten Jahr zu den Profiteuren des boomenden KI-Markts. 2024 konnte die SUSS-Aktie ihren Wert verdoppeln. Doch trotz der Ausrichtung auf stark wachsende Branchenbereiche sei der Spezialist für Halbleiter-Fertigungsanlagen 2025 anfällig für Gegenwind, warnte Analystin Madeleine Jenkins in der heute veröffentlichten UBS-Studie. 

Auf die Verkaufsempfehlung der Schweizer Großbank, die für SUSS ein Kursziel von 40,30 Euro ausgab, reagieren die Anleger prompt. Am Dienstag stürzt der Aktienkurs um über elf Prozent von 52,50 Euro (bei Börsenschluss am Montag) auf 46,60 Euro, was im Zeitraum der letzten acht Monate einen neuen Tiefpunkt markiert. DER AKTIONÄR wies bereits vor drei Wochen auf das gefährliche Verkaufssignal hin und hielt einen Fall unter die 40-Euro-Marke für denkbar.  

Auch der für 2025 prognostizierte Umsatz des Halbleiter-Ausrüsters wurde von der UBS signifikant nach unten korrigiert. Ging der Konsens vorher noch davon aus, dass SUSS im Jahr 2025 ein Umsatzwachstum von elf Prozent einfahren wird, befürchtet die UBS nun sogar einen Umsatzrückgang von sieben Prozent. Besonders ins Gewicht fällt dabei die angepasste Prognose im „Advanced Backend Solutions“-Segment, wo die UBS mit einem Rückgang von fünf Prozent rechnet. Zu diesem Segment, das etwa 70 Prozent des Gesamtumsatzes von SUSS ausmacht, gehören die Maschinen, die im letzten Schritt der Halbleiterfertigung die Chips für die finale Verwendung vorbereiten. 

Die negative Erwartungsanpassung resultiert aus den volatilen Nachfrage im Bereich der Halbleiterausrüstung, die das Unternehmen in diesem Jahr belasten könnten. 2025 wird die enorme Bedarfssteigerung des Vorjahres wohl nicht in demselben Maß fortgesetzt. Vielmehr wird sich die Nachfrage auf einem normalen Niveau einpendeln. Hinzu kommen mit SMEE und Kingsemi starke Konkurrenten aus China, die den Wettbewerb verschärfen und die Nachfrage nach den Produkten von SUSS bremsen. Vor allem auf dem wichtigen chinesischen Markt ist ein signifikanter Umsatzrückgang erwartbar. 

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