Varta wurde im Februar Ziel einer Cyberattacke. Dem Vernehmen nach hat der Batteriehersteller die Produktion aber größtenteils wieder hochgefahren. Zuverlässige Angaben zu den finanziellen Auswirkungen gibt es weiter keine. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts wurde verschoben. Die Aktie sackte auf ein neues Rekordtief ab. Nun droht der nächste Abstieg.
Über den Hackerangriff und mögliche Folgen für Varta hat DER AKTIONÄR bereits berichtet. Die ursprünglich für den 28. März vorgesehene Veröffentlichung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2023 und des Jahresabschlusses wurde aufgrund der daraus resultierenden Beeinträchtigungen, die eine Finalisierung der Finanzberichte und den Abschluss ihrer Prüfung durch den Abschlussprüfer deutlich erschweren würden, auf ein noch festzulegendes Datum nach dem 30. April 2024 verschoben.
Eine schlechte Nachricht kommt selten allein. Denn damit droht Varta nun auch noch der Ausschluss aus dem SDAX. Hintergrund: Nach den Vorgaben der Deutschen Börse für Unternehmen, die im Prime Standard notiert sind, müssen Geschäftsberichte spätestens vier Monate nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres veröffentlicht werden. Eine Verlängerung dieser Frist kann nicht beantragt werden. „Wenn Varta dieser Veröffentlichungspflicht nicht nachkommen wird, könnte die Mitgliedschaft im SDAX-Index bei der nächsten Überprüfung am 5. Juni aufgehoben werden“, heißt es heute bei Berenberg.
Die Aktie ist am vergangenen Freitag auf ein neues Rekordtief bei 13,08 Euro zurückgefallen, konnte sich im Anschluss aber wieder etwas erholen. Auch zum Wochenstart legt der Titel weiter zu, führt sogar die Top-Performer-Liste im SDAX an. Ob es daran liegt, dass Berenberg bei dem heutigen Update die Halte-Empfehlung mit einem Kursziel von 22 Euro bestätigt hat, ist offen. Fakt ist dagegen, dass die Konzernleitung auch ohne diesen Hackerangriff genug zu tun, um den angeschlagene Batteriehersteller wieder auf Kurs zu bringen. Angesichts der negativen Gemengelage bleiben Anleger weiter an der Seitenlinie.