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25.05.2023 Michael Schröder

Varta-Aktie: Minus 91% vom Hoch – aber kein Ende der Talfahrt in Sicht

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Varta

Das Trauerspiel bei der Varta-Aktie geht weiter: Eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs mit Kursziel 15 Euro inklusive Zweifeln an der Erreichbarkeit der Jahresziele brockte dem Batteriehersteller am Mittwoch bereits deutliche Verluste ein. Heute markiert die Aktie ein weiteres Rekordtief von 15,48 Euro ein.

Zum Börsengang im Oktober 2017 lag der Ausgabepreis der Aktie bei 17,50 Euro. Bis Anfang 2019 ging es dann vergleichsweise gemächlich bergauf. Dann begann der Höhenflug, der die Aktie – ungeachtet eines Rückschlags im ersten Quartal 2020, vor Ausbruch der Corona-Pandemie – Anfang 2021 auf ein Rekordhoch von rund 181 Euro katapultierte. Anleger der ersten Stunde konnten sich somit über eine Verzehnfachung freuen.

Auf diesem Niveau konnte sich Varta aber nicht behaupten: Spätestens ab November 2021 befand sich die Aktie auf dem absteigenden Ast. Im September 2022 brach sie nach der Aussetzung der Jahresziele ein, von rund 60 auf unter 30 Euro. In diesem Bereich konnte sie sich trotz zeitweiser deutlicher Rückschläge bis März dieses Jahres behaupten – dann ging es nach einer Kapitalerhöhung mit einer längeren Seitwärtsphase weiter bergab. Auch die Einigung mit Banken auf ein Umbaukonzept half dem Kurs nicht. Eine Fortsetzung der Talfahrt ist nicht ausgeschlossen.

Ende April legte Varta Eckdaten vor, denen zufolge das Unternehmen 2022 in die roten Zahlen gerutscht war, und senkte die Ziele für 2023. Verantwortlich für die schwache Geschäftsentwicklung ist vor allem die Sparte mit den unter dem Markennamen "CoinPower" firmierenden Lithium-Ionen-Knopfzellen, die Varta einst so viel Wachstum beschert hatte.

Mit deren Schwäche begründete Goldman-Analyst Philipp Konig auch primär seine nun negativere Bewertung der Aktie. Der Batteriehersteller kämpfe weiter mit Überkapazitäten für sein wichtigstes Produkt und drohe im laufenden Jahr die eigenen Ziele zu verfehlen. Denn diese setzten eine massive Erholung der Absatzvolumina von CoinPower voraus, die aber von noch unklaren Kundenentscheidungen abhingen. Im profitablen Geschäft mit den Lithium-Ionen-Knopfzellen habe das Unternehmen im vergangenen Jahr Marktanteile verloren, betonte der Analyst.

Dazu sieht er in anderen Bereichen kaum Ergebnisdynamik. Seine Schätzungen für den Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) liegen nach eigener Aussage mehr als ein Drittel unter dem Marktkonsens. Kritisch bewertet Konig außerdem die Unternehmensverschuldung, welche den notwendigen Investitionen für eine Expansion des Unternehmens in einem wettbewerbsintensiven Geschäft Grenzen setze.

Varta (WKN: A0TGJ5)

DER AKTIONÄR hat bereits auf die Vielzahl an Krisenherden hingewiesen und hält auch auf dem aktuellen Kursniveau an seinem Fazit fest: Eine signifikante Verbesserung der operativen Entwicklung dürfte sich kurzfristig eher nicht einstellen, zumal sich an der Wettbewerbssituation zuletzt nicht viel geändert hat. Wie die geplante E-Offensive weitergehen soll, ist ebenfalls offen. Zudem muss sich zeigen, wie lange die finanzielle Stabilität des Batteriekonzerns am Ende wirklich gewährleistet ist. Angesichts dieser Gemengelage drängt sich ein Einstieg bei der Aktie weiterhin nicht auf.

(Mit Material von dpa-AFX)

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