Die Kursrally bei Varta geht auch am Donnerstag weiter. Die Aktie des angeschlagenen Batterieherstellers legt im frühen Handel in der Spitze um weitere 50 Prozent an Wert zu. Allein seit Dienstag summiert sich das Plus damit auf mehr als 240 Prozent. An den Aussichten hat sich dabei nicht wirklich etwas geändert. Varta will im Rahmen eines Sanierungskonzepts weiterhin die Alt-Aktionäre aus dem Unternehmen drängen. Die Uhr tickt.
AKTIONÄR-Leser wissen: Das auf den Weg gebrachte Sanierungskonzept für den angeschlagenen Batteriehersteller bedeutet für die Alt-Aktionäre am Ende einen Totalverlust. Ermöglichen soll dies das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG). Ein Verfahren, bei dem die Interessen der Aktionäre ausgehebelt werden.
Nach Zustimmung aller notwendigen Parteien soll der Restrukturierungsplan nach Angaben von Konzernchef Michael Ostermann spätestens Mitte Oktober (!) beim zuständigen Sanierungsgericht eingereicht werden. Damit könnte das Verfahren dann Ende des Jahres abgeschlossen sein „Spätestens aber Ende Januar“, so der Manager. Ist der Restrukturierungsplan rechtskräftig, erfolgt dem Vernehmen nach kurz drauf das Delisting. Das Kursziel der Analysten lautet daher weiter: 0,00 Euro.
Auch wenn die Aktie in den kommenden Wochen vom Kurszettel verschwinden dürfte, bleibt der Titel ein Paradies für Zocker. Die Aussicht auf schnelle Kursgewinne lockt immer wieder neue Spieler an den Tisch, auch wenn das Kartenhaus jederzeit einstürzen kann. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seinem Fazit: Anleger beobachten das wilde Treiben nur von der Seitenlinie.