Die Aktie von Wirecard hat in der vergangenen Woche wieder spürbar zugelegt und dabei einige wichtige Widerstände im Chart überwunden. Ein zurückhaltender Analystenkommentar sorgt nun allerdings für Verunsicherung bei einigen Anlegern. Droht nun ein Dämpfer für die jüngste Erholung?
Die US-Investmentbank JP Morgan hat die Wirecard-Aktie am Montag in die Bewertung aufgenommen. Die Papiere des Bezahldienstleisters seien günstig zu haben, so Analyst Sandeep Deshpande. Bis sie den deutlichen Abschlag gegenüber anderen Branchenwerten aufgeholt haben, sei es aber ein langer Prozess, der sich noch über mehrere Jahre erstrecken dürfte.
Seine Ersteinschätzung für die Aktie lautet daher „Neutral“ mit einem fairen Wert von 165 Euro, was vom Schlusskurs am Montag nur noch gute fünf Prozent Kurspotenzial entspricht. Damit ist der US-Experte zurückhaltender als die große Mehrheit der 31 Analysten, die Wirecard covern.
Nach Daten von Bloomberg empfehlen aktuell 23 Analysten den Kauf der Aktie. Dem stehen vier Halte- und vier Verkaufsempfehlungen gegenüber. Auf 12-Monats-Sicht liegt das Konsensziel mit 190,52 Euro rund 21 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Die größten Bullen unter den Analysten trauen der Aktie aber sogar einen Anstieg auf 230 oder gar 240 Euro zu.
Kein Grund zur Panik
Bereits am Montag war die Aktie nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus gerutscht und schließlich moderat schwächer aus dem Handel gegangen. Am Dienstagvormittag weitet sie ihre Verluste auf rund drei Prozent aus und muss damit einen Teil der jüngsten Gewinne wieder abgeben. Aus charttechnischer Sicht droht nun ein Rückfall in den Seitwärtstrend der vergangenen Monate.
Nach dem rund 10-prozentigen Kurssprung in der Vorwoche ist die eine zwischenzeitliche Konsolidierung nicht ungewöhnlich. Operative Performance und auch das längerfristige Chartbild stimmen zudem weiterhin optimistisch. DER AKTIONÄR hält daher an seiner Kaufempfehlung für die Papiere des Zahlungsspezialisten fest.
Mit Material von dpa-AFX.