Die TUI-Aktie ist zuletzt im Sinkflug und kämpft aktuell mit der psychologisch wichtigen Vier-Euro-Marke. Gestiegene Corona-Fallzahlen in verschiedenen Ländern und die Gefahr einer zweiten Welle dürften wohl viele Pläne für den Sommerurlaub 2020 zunichte machen – mit entsprechenden negativen Folgen auf der Habenseite des Touristik-Konzerns.
Nachdem vor Wochen die Fantasie auf eine „besser-als-gedacht-ausfallene Sommer-Saison“ die TUI-Aktie bis auf weit über sechs Euro hoch schnellen ließ, hat den Reiseveranstalter nun wieder die bittere Realität eingeholt. So sind aus einigen Urlaubs-Destinationen wie Israel, Schweden und Kroatien deutlich gestiegene Corona-Erkrankungen gemeldet worden, und im Süden – vor allem Florida – und Westen der USA breitet sich das Virus gerade in beängstigend hohem Tempo aus.
Dazu kommen immer wieder medial lancierte Beschwerden von unzufriedenen Kunden, die seit Monaten auf ihr Geld für ihre abgesagten Reisen warten. Die Gemengelage deutet darauf hin, dass TUI – trotz aller Sparbemühungen – ein Liquiditäts-Problem zu haben scheint. Und das macht ein Anzapfen des Kapitalmarktes oder erneute staatliche Unterstützung zusehends wahrscheinlicher. Bereits im April hat sich TUI Cash durch die Ausweitung einer KfW-Kreditlinie besorgt.
Die TUI-Aktie tendiert weiter zur Schwäche und kämpft mit der psychologisch wichtigen 4-Euro-Marke. Charttechnisch wäre darunter noch bei 3,94 Euro eine schwache Unterstützung. Nach oben müsste der Bereich um 4,30 Euro überwunden werden, damit sich das Bild technisch wieder aufhellt.
TUI kämpft ums Überleben. Die gestiegenen Corona-Fallzahlen und die damit einhergehende Gefahr einer zweiten Welle lasten schwer auf dem Reiseveranstalter – Kapitalmarktmaßnahmen oder weitere staatliche Hilfen werden damit wahrscheinlicher. Fazit: Die TUI-Aktie ist derzeit höchstens für Trader geeignet.