TUI ist als Reiseveranstalter mit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen. Während des Lockdowns lag der Umsatz im internationalen Tourismus im unteren einstelligen Bereich. TUI kämpft mit allen Mitteln ums Überleben und hofft, dass eine zweite Corona-Welle ausbleibt und damit möglichst viele Menschen doch noch eine Sommerreise buchen. Dabei ist auch „Urlaub in Deutschland“ – aufgrund Corona - zunehmend in den Fokus gerückt. Allerdings war auch der Inlandstourismus zuletzt keine Erfolgsstory.
So meldet das statistische Bundesamt, dass Reisen innerhalb beziehungsweise nach Deutschland den dritten Monat in Folge eingebrochen sind. Die Corona-Krise hat auch im Mai die Geschäfte der Hoteliers in Deutschland gelähmt. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland brach im Vergleich zum Vorjahresmonat um 74,8 Prozent ein, wie die Statistiker aus Wiesbaden gezählt haben. Demnach gab es nur noch 11,2 Millionen Übernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsbetrieben.
Besonders deutlich war der Einbruch bei Reisenden aus dem Ausland – mehr als 90 Prozent weniger ausländische Touristen wurden verzeichnet. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stürzte um 71,5 Prozent auf 10,5 Millionen ab. Seit Mitte März galt in Deutschland wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste. Das Verbot wurde je nach Bundesland ab Mitte bis Ende Mai aufgehoben. Seitdem ist zumindest der Inlandstourismus deutlich angezogen. Wie signifikant und umsatzwirksam - das werden die Quartalszahlen am 13. August zeigen.Die TUI-Aktie tendiert weiter zur Schwäche und kämpft mit der psychologisch wichtigen 4-Euro-Marke. Charttechnisch wäre darunter noch bei 3,94 Euro eine schwache Unterstützung. Nach oben müsste der Bereich um 4,30 Euro überwunden werden, damit sich das Bild technisch wieder aufhellt.
TUI schaut sicherlich gebannt auf die aktuellen weltweiten Corona-Infektionszahlen. Eine zweite Welle wäre verheerend für den Touristik-Konzern. Angesichts dieses Damoklesschwerts, das über dem Reiseveranstalter hängt, checken Anleger derzeit nicht ein. Allenfalls Trader können ihr Glück versuchen und auf kurzfristige Entwicklungen zocken.
(Mit Material von dpa-AFX)