Gegenwind für die im laufenden Jahr stark gelaufenen Aktien von Energieriesen wie BP oder TotalEnergies: Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre zur Wochenmitte erlittenen Verluste deutlich ausgeweitet. Brent kostete 90,29 US-Dollar. Das waren 2,57 Dollar weniger als am Vortag. WTI fiel um 3,46 Dollar auf 82,13 Dollar.
Der WTI-Preis erreichte damit das tiefste Niveau seit Mitte Oktober. Rohöl der Sorte Brent war so günstig wie zuletzt Ende Oktober. Seit Beginn der Woche ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee gefallen. Zuletzt hatten unter anderem Berichte über die Wiederinbetriebnahme eines Abschnitts der Druschba-Ölpipeline, der größten Rohölleitung Europas, die Ölpreise unter Druck gesetzt.
Am Donnerstag rückten zudem Nachfragesorgen verstärkt in den Fokus. So habe unter anderem ein stärkerer US-Dollar die Ölpreise belastet, hieß es von Marktbeobachtern. Der Dollar legte im Handel mit anderen Währungen zu, was das in Dollar gehandelte Öl teurer machte und die Nachfrage bremste.
Außerdem wurde auf eine Konjunkturprognose der US-Großbank JPMorgan verwiesen, in der für das kommende Jahr eine Rezession in den USA prognostiziert wird. Eine schwache Konjunkturentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt würde die Nachfrage nach Rohöl belasten. Schließlich merkten Beobachter an, dass China weiterhin mit steigenden Covid-Fällen zu kämpfen habe. Das Land ist ein bedeutender Importeur von Rohöl.
Die sinkenden Ölpreise sind aktuell noch kein Grund zu erhöhter Sorge für die Anteilseigner von BP, TotalEnergies & Co. Das derzeitige Preisniveau macht es den Konzernen weiterhin leicht, Tag für Tag üppige Gewinne zu scheffeln. Anleger sollten daher weiterhin die Ruhe bewahren. Die immer noch günstig bewerteten Dividendenperlen BP und TotalEnergies bleiben attraktiv. Die Stoppkurse sollten bei 4,30 Euro (BP) beziehungsweise 43,50 Euro (TotalEnergies) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX