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Vor einer Woche startete die Siemens-Aktie mit einem Plus von mehr als einem Prozent in die neue Handelswoche. Grund dafür war eine Kaufempfehlung des Bernstein-Analysten Nicholas Green. In dieser Woche zeigt sich ein anderes Bild: Die britische Investmentbank Barclays hat die Aktie des DAX-Konzerns mit mit "Underweight" und einem Kursziel von 122 Euro in die Bewertung aufgenommen. Die Aktie fällt zurück.
Bernstein-Analyst Green hob das Kursziel von 161 auf 169 Euro an und stufte die Aktie von "Market-Perform" auf "Outperform" hoch. Er rät im aktuellen Umfeld auf Unternehmen zu setzen, die in den Bereichen Elektrotechnik sowie Automatisierung und Software aktiv sind. Hier sei Siemens am breitesten aufgestellt.
Barclays-Experte Vladimir Sergievskiy kommt zu einem anderen Schluss: Der Investment-Einschätzung für die Aktien des Industriekonzerns könnte die Luft ausgehen, lautet seine Einschätzung. Das Spitzenumfeld für Aufträge und Margen normalisiere sich, der freie Barmittelzufluss sei wahrscheinlich nicht so gut wie vom Markt wahrgenommen und neue mutige strukturelle Maßnahmen schienen komplex oder unwahrscheinlich.
Siemens sei ein Opfer seines eigenen Erfolges, resümierte der Experte. Zudem seien die Papiere von Siemens für so ein großes, komplexes und reifes Unternehmen teuer. Seine Analysten-Kollegen bleiben dagegen optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel von allen 26 Analysten liegt bei rund 181 Euro.
Auch der AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest – auch wenn sich das Chartbild zuletzt weiter eingetrübt hat. Kurzfristig könnte die Aktie ihre Abwärtsbewegung bis in den Bereich um 120/125 Euro ausdehnen. Anleger mit Weitblick lassen sich von den kurzfristigen Schwankungen aber nicht aus der Ruhe bringen. Die langfristigen Aussichten sind unverändert gut. Der Umbau und der Fokus auf Digitalisierung werden sich auf Sicht auszahlen.
