Der Kochboxenlieferant HelloFresh profitiert weiter von der Corona-Krise. Da die Nachfrage nach wie vor boomt, erhöhte das Unternehmen am späten Montagabend erneut seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Zudem ist HelloFresh auch beim Blick auf die Marge etwas optimistischer. Nach einem starken zweiten Quartal und einer seitdem weiter guten Entwicklung rechnet das im MDAX notierte Unternehmen jetzt mit einem um Währungseffekte bereinigten Umsatzplus zwischen 55 Prozent und 70 Prozent. Damit liegt die neue Prognose 15 Prozentpunkte über den erst im Mai erhöhten in Aussicht gestellten Wachstumsraten.
Bei der operativen Marge rechnet HelloFresh jetzt mit einem Wert zwischen acht und zehn Prozent nach zuvor sechs bis zehn Prozent. Die Aktie lege nachbörslich auf der Handelsplattform Lang & Schwarz rund drei Prozent zu, nachdem der Kurs im Xetra-Handel nach einer Abstufung durch die US-Bank JPMorgan noch um knapp fünf Prozent gefallen war.
Die US-Bank hat HelloFresh nach zuletzt "beeindruckender Kursentwicklung" von "Overweight" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 47 auf 42 Euro gesenkt. Bei dem Kochboxen-Lieferanten gebe es keine Zweifel an einem starken Abschneiden in den kommenden Quartalen, schrieb Analyst Marcus Diebel in einer am Montag veröffentlichten Studie. Aber langfristig gebe es Risiken, das Chance/Risiko-Profil kippe.
Die Gesellschaft wird ihren Halbjahresfinanzbericht für das erste Halbjahr 2020 wie geplant am 11. August 2020 veröffentlichen.
Die Aktie von HelloFresh ist der Überflieger der vergangenen Monate im MDAX. Im Jahresvergleich liegt das Papier mit einem Plus von 474,9 Prozent unangefochten an der Spitze der Top-Performer im MDAX. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Delivery Hero und Varta mit einem Plus von 139,6 Prozent respektive 85,4 Prozent. Auch im 6-Monats-, 3-Monats- und 1-Monats-Vergleich hat HelloFresh die Nase vorn.
Die Luft für die Aktie von HelloFresh wird nach der starken Rallye in den vergangenen Monaten nun dünner. Anleger, die noch dabei sind, lassen die Gewinne laufen, ziehen aber sukzessive den Stoppkurs zur Gewinn-Absicherung nach.
(Mit Material von dpa-AFX)