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18.11.2020 Michael Schröder

Top-Gewinner Software AG: Startschuss zur Aufholjagd gefallen

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Software AG

Die Software AG sieht mittlerweile wieder mehr Licht bei den Vertragsabschlüssen. Mit den detaillierten Zahlen zum dritten Quartal hob Konzernchef Sanjay Brahmawar den Ausblick für den Auftragseingang in den jeweiligen Sparten an. Nach dem Hackerangriff laufen alle Systeme wieder stabil. Die Investoren sind erfreut und greifen beherzt zu.

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Die Prognoseerhöhung zeige die Widerstandskraft des Geschäftsmodells trotz der widrigen Umstände, kommentiert Goldman-Sachs-Analyst Gautam Pillai die Nachrichten. Der Umbau des Geschäfts sei intakt, so Baader-Bank-Experte Knut Woller.

Die Software AG erwartet nun in allen Geschäftsbereichen einen mehr oder weniger deutlichen Anstieg der Bestellungen. Die in der Coronakrise gestutzten ursprünglichen Ziele vom Jahresbeginn wird das Unternehmen aber mehrheitlich nicht erreichen.

Das vierte Quartal ist üblicherweise in der Softwarebranche das stärkste Jahresviertel. Hier entscheidet sich oft Wohl und Wehe für die Anbieter, weil Firmen und Behörden dann den Rest ihrer IT-Budgets verplanen. "Nachdem nun die Zahlen für das dritte Quartal vorliegen, haben wir mehr Klarheit und Kontext für unsere laufende Transformation", sagte Vorstand Brahmawar.

Hintergrund: Bis dato konnte das Unternehmen wegen des Angriffs mit Schadsoftware nur Eckdaten zum dritten Quartal nennen. Das Problem hat die Software AG bei ihren eigenen Systemen wieder im Griff. Nachdem es Mitte Oktober noch geheißen hatte, die IT laufe in vielen Teilen noch hoch, meldete das Unternehmen nun Vollzug. Die internen Systeme des Konzerns seien wiederhergestellt und arbeiteten wie gewohnt.

Brahmawar krempelt den Softwarekonzern seit seinem Amtsantritt vor gut zwei Jahren kräftig um und stellt seine Kunden auf Abo-Modelle für die Software um. Der Belgier war auch nach Darmstadt geholt worden, um das zuvor jahrelang - wenn überhaupt vorhandene - chronisch schwache Wachstum zu beschleunigen. Obwohl die Software AG mit ihren auf die IT-Abteilungen von Konzernen ausgerichteten Produkten an der Schnittstelle für die Digitalisierung der Wirtschaft sitzt, konnte sie davon in den vergangenen Jahren kaum profitieren.

Eine Prognose für 2021 soll dann abgegeben werden, wenn die Zahlen für das vierte Quartal verfügbar sind - also Anfang 2021. Die mittelfristigen Aussichten bleiben wie bisher bestehen. 2023 will das Unternehmen einen Umsatz von einer Milliarde Euro erreichen, die operative Marge soll dann bei 25 bis 30 Prozent liegen. 85 bis 90 Prozent der Erlöse sollen dann wiederkehrende Umsätze sein - also aus Abo-Modellen oder Wartungs- und Serviceverträgen kommen.

Software AG (WKN: A2GS40)

Nach einer starken Kursentwicklung über den Sommer hat sich mit dem Hackerangriff wieder mehr Unsicherheit bei den Anlegern breitgemacht. Die Aktie drehte nach unten ab. Im Bereich um 30 Euro folgte die erneute Trendwende. Mit den guten Nachrichten im Gepäck, könnte die Aktie nun wieder Kurs auf das bisherige Jahreshoch nehmen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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