Es sind turbulente Zeiten bei ThyssenKrupp. Der Konzern befindet sich im Umbruch. Die neuesten Gerüchte betreffen nun die Marinesparte. Aufgrund der Kooperationspläne in der deutsch-französischen Rüstungspolitik wurde von einer möglichen Übernahme durch die Naval Group gesprochen. ThyssenKrupp hat das zwar dementiert, langfristig aber nichts ausgeschlossen.
ThyssenKrupp investiere in den Marineschiffbau und stelle das Geschäft für den internationalen Wettbewerb stark auf, so der für die Werften zuständige Vorstand Oliver Burkhard. Er dementierte damit einen Bericht im Handelsblatt. „Das in den Medien aufgeworfene Thema einer Konsolidierung mit einem französischen Partner ist deshalb kein Thema für uns.“
Doch ein klares Dementi sieht anders aus. Restlos ausschließen wollte Burkhard eine Fusion zu einem späteren Zeitpunkt nicht. „Wir haben immer gesagt, dass wir offen sind für eine Diskussion um eine europäische Konsolidierung des Marineschiffbaus, wenn das wirtschaftlich darstellbar und politisch gewollt ist.“ ThyssenKrupp tut auch gut daran: Denn das Marinegeschäft dürfte von einer Konsolidierung in der europäischen Rüstungsbranche – Rheinmetall überlegt beispielsweise, Krauss-Maffei Wegmann zu übernehmen – nicht ausgenommen werden.
Finger weg
Im abgelaufenen Geschäftsjahr schrieb die Marinesparte bei ThyssenKrupp rote Zahlen. Ein Verkauf der Werften wäre deshalb sicherlich keine schlechte Option für den schlingernden Industriekonzern. Doch Schnellschüsse wird es nicht geben. Auch insgesamt benötigt der Umbau noch viel Zeit. Anleger sollten deshalb an der Seitenlinie bleiben.