Die gnadenlose Talfahrt von ThyssenKrupp setzt sich ungebremst fort. Eine Abstufung der Ratingagentur Moody’s bringt den DAX-Titel am Donnerstag weiter unter Druck. Inzwischen notiert die Aktie bereits deutlich im einstelligen Bereich. Anleger haben das Vertrauen in die Umbaupläne von Konzernchef Guido Kerkhoff scheinbar endgültig verloren.
Die Ratingagentur Moody’s hat am Mittwoch die Bonitätsnote von ThyssenKrupp gesenkt und das Rating von Ba2 auf Ba3 heruntergesetzt. Der Ausblick bleibt stabil. Als Ursache nennt Moody’s die schwachen Quartalszahlen. Verschuldungskennzahlen und Cashflow hätten sich weiter verschlechtert und eine Verbesserung dürfte im schwierigen Konjunkturumfeld länger dauern als erwartet.
In den vergangenen Tagen wurde die ThyssenKrupp-Aktie im schwierigen Gesamtmarkt regelrecht nach unten geprügelt. Ohne echte Gegenbewegung setzte es seit vergangenen Freitag ein Minus von etwa 15 Prozent. Inzwischen ist das einst stolze Konglomerat ThyssenKrupp an der Börse lediglich noch 5,5 Milliarden Euro wert. Der Abstieg aus dem DAX im September scheint damit fast unausweichlich.
Viele Probleme
Das Problem: Die Krise umfasst fast alle Sparten. Während der Stahl, der Werkstoffhandel sowie die Komponentenfertigung vor allem unter der Wirtschaftskrise leiden, kämpft ThyssenKrupp im Anlagenbau und der Marinesparte bereits seit Jahren mit hausgemachten Problemen. Auch die Aufzugsparte, die zwar nach wie vor die Perle des Konzerns ist, hinkt den Wettbewerbern bei der Marge hinterher – und geht wohl ohnehin bald eigenständig an die Börse.
Die Bewertung ist inzwischen extrem günstig. Doch aktuell sollten Anleger nicht ins fallende Messer greifen. Die Sorgen um eine weitere konjunkturelle Eintrübung überwiegen. Wer dabei ist, beachtet den Stopp bei 8,90 Euro.