Die Volatilität bei ThyssenKrupp bleibt ungebrochen hoch. Immer wieder beflügeln Gerüchte um den Umbau des Konzerns die Aktie – als nachhaltig haben sich diese zuletzt aber nicht erwiesen, sodass der DAX-Titel auch immer wieder schnell in den Bereich zwischen elf und zwölf Euro abverkauft wurde. Am Mittwoch gab es erneut Gerüchte.
Es sollen Angebote für die Aufzugs- und die Komponentensparte eingegangen sein. Doch konkrete Offerten gibt es erneut nicht, sodass der nachhaltige Befreiungsschlag für die Aktie weiter auf sich warten lassen dürfte. Der Druck auf Konzernchef Guido Kerkhoff wächst damit weiter – die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete bereits am Mittwoch, dass sogar ein Abschied Kerkhoffs zur Disposition stand.
Der Umbau des Konzerns kommt auch unter der neuen Führung mit Kerkhoff und Aufsichtsratschefin Martina Merz nur schleppend voran. Im Aufsichtsrat regt sich deshalb Unmut, noch bekommt Kerkhoff aber eine Galgenfrist. Klar ist allerdings auch, dass er jetzt liefern muss. Da die operativen Probleme in zyklischen Sparten wie dem Stahl oder dem Komponentengeschäft aber kaum schnell zu lösen sind, sind Erfolge bei der Restrukturierung unumgänglich.
Ausgang offen
Vor allem bei ThyssenKrupp Elevator ist das Vorgehen nach wie vor umstritten. Kerkhoff will die Aufzüge an die Börse bringen und weiter mehrheitlich beteiligt bleiben. Ein Verkauf könnte allerdings mehr Geld in die Kassen bringen und schneller vonstatten gehen. So soll beispielsweise der Wettbewerber Kone weiter interessiert sein und mehrere Optionen prüfen. Fraglich bleibt aber einerseits, ob die Kartellbehörden dem zustimmen und andererseits ob ThyssenKrupp bei der Konzernperle tatsächlich in die Minderheit gehen will.
Das Auf und Ab bei ThyssenKrupp dürfte anhalten. Die Aktie ist nur für mutige Anleger geeignet. Sollten aber erste Erfolge beim Umbau erkennbar sein, sind aufgrund der niedrigen Bewertung durchaus deutlich höhere Kurse drin. Das Chance-Risiko-Verhältnis stimmt auf dem aktuellen Niveau.