Das schwache Marktumfeld bringt zum Wochenschluss auch den wankenden Industriekonzern ThyssenKrupp wieder unter Bedrängnis. Ein deutliches Minus von knapp fünf Prozent steht zu Buche – bei 10,96 Euro ist die Aktie auf ein Mehrjahrestief gefallen. Ein nachhaltiger Befreiungsschlag lässt derweil weiter auf sich warten.
Die neuen Twitter-Attacken von US-Präsident Donald Trump gegen China heizen die Sorgen um die weltweite Wirtschaftsentwicklung wieder an. Für das zyklische Geschäft von ThyssenKrupp wäre eine Eskalation des Handelsstreits der nächste Tiefschlag. Vor allem das Komponentengeschäft und die Stahlsparte aber auch der Werkstoffhandel sind stark von der Konjunktur abhängig. Vor allem die Krise der Autobranche drückt bereits seit Monaten auf die Zahlen – und könnte sich nun noch einmal ausweiten.
Da helfen auch die Gerüchte um den Werkstoffhandel nicht, die Mitte der Woche wieder neu aufgeflammt sind. Immer wieder wird in den vergangenen Monaten über eine mögliche Fusion mit dem Rivalen Klöckner & Co spekuliert. „Wir sind grundsätzlich bereit, bei der Konsolidierung der Thyssenkrupp-Sparte Materials Services eine Rolle zu spielen“, so KlöCo-Chef Gisbert Rühl am Mittwoch. ThyssenKrupp hatte zuletzt angekündigt, die Mehrheit an der Sparte behalten zu wollen. Ob es nun zu einer Einigung kommt, bleibt aber weiter offen.
Die Situation bei ThyssenKrupp hat sich wieder eingetrübt. Mit dem neuen Mehrjahrestief ist das Chartbild nun sehr schwach. Bei den Zahlen in der kommenden Woche droht zudem eine Gewinnwarnung. Neueinsteiger, denen das Risiko zu groß ist, warten ab. Trotz des erneuten Rückschlags bleibt DER AKTIONÄR aber dabei: Das Chance-Risiko-Verhältnis stimmt auf dem aktuellen Niveau. Wer investiert ist, bleibt an Bord.