Am Donnerstag hat der Industriekonzern Thyssenkrupp seine Zahlen veröffentlicht. Die Aktie hat mit leichten Verlusten reagiert, am Freitag zählt sie allerdings zu den stärkeren Werten im MDAX. Inzwischen haben sich auch einige Experten zu den Zahlen geäußert. Ihre Einschätzungen fallen dabei recht unterschiedlich aus.
Positiv fiel die Einordnung von Baader-Bank-Analyst Christian Obst aus. Thyssenkrupp habe beim operativen Ergebnis und beim Ausblick die Erwartungen erfüllt. Zudem wurde die Bilanz verbessert und es gibt erstmals seit Jahren eine Dividende. Sein Kursziel lautet 16 Euro.
Zufrieden mit den Zahlen ist auch Dominic O’Kane von JPMorgan. Diese hätten weitgehend im Rahmen der Konsenserwartungen gelegen. Angesichts des Ausblicks und des überraschend hohen Nettoüberschusses passte er seine Schätzungen nach oben an. Zudem erhöhte er sein Ziel leicht von 4,80 auf 5,10 Euro – was aber noch immer unter dem aktuellen Kurs liegt.
Barclays bleibt kritisch
Deutlich skeptischere Worte zu den Zahlen gab es von Barclays-Experte Tom Zhang. Er spricht von verfehlten Erwartungen im abgelaufenen Quartal und einem mauen Ausblick. Er rät deshalb zum Verkauf der Aktie und sieht den fairen Wert lediglich bei 5,10 Euro.
Auch Bastian Synagowitz von der Deutschen Bank ist vorsichtig. Hohe Investitionen würden den Barmittelzufluss bremsen, meint er. Sein Kursziel: 7,50 Euro.
Die unterschiedlichen Stimmen zu den Zahlen zeigen, wie schwer eine Einordnung der Entwicklung bei Thyssenkrupp noch immer fällt. Entscheidend für den Kurs bleibt aber auch, wie die Konjunktur in den kommenden Monaten laufen wird. Wer hier auf eine positive Überraschung setzt, kann angesichts der günstigen Bewertung beim MDAX-Titel zugreifen.