Nach der Hauptversammlung in der vergangenen Woche steht bei ThyssenKrupp bereits der nächste wichtige Termin an. Am morgigen Mittwoch präsentiert der Industriekonzern seine Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2020/21. Die Aktie steigt im Vorfeld bereits über die wichtige 10-Euro-Marke. DER AKTIONÄR zeigt nun, worauf Anleger sich bei den Zahlen einstellen müssen.
Beim Umsatz rechnen die Experten laut Bloomberg im ersten Quartal mit 8,29 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wird bei minus 193 Millionen Euro erwartet. Unter dem Strich könnte so ein Verlust von 323 Millionen Euro oder 52 Cent je Aktie stehen. Beim Freien Cashflow wird erneut mit einem Mittelabfluss von 933 Millionen Euro gerechnet.
Die Schätzungen zeigen, dass ThyssenKrupp erneut tief in den roten Zahlen hängen blieb. Operativ soll sich das im Jahresverlauf ändern. Unter dem Strich dürfte der Turnaround 2021 aber nicht mehr realistisch sein. Neben den Zahlen bleibt beim Traditionskonzern aber vor allem der Konzernumbau im Fokus. Spätestens im März soll eine Entscheidung über die Zukunft der Stahlsparte fallen – dies dürfte richtungsweisend werden, auch was die Zukunft des neu entdeckten Wasserstoff-Geschäfts angeht.
Die Zahlen werden schwach ausfallen. Doch das ist eingepreist. Allerdings sollte ThyssenKrupp zumindest beim Mittelabfluss Fortschritte machen, um an der Börse keinen erneuten Abverkauf auszulösen. Spekulative Anleger richten den Blick aber bereits in die Zukunft und setzen darauf, dass mit einer tragfähigen Lösung für den Stahl die nachhaltige Trendwende gelingen wird.