Von Euphorie ist bei Thyssenkrupp derzeit nichts mehr zu spüren. Nach dem deutlichen Kursanstieg im November hat die MDAX-Aktie inzwischen eine harte Landung hingelegt. Zweistellige Kurse sind inzwischen bereits wieder deutlich entfernt. Doch zumindest von Seiten der Analysten gibt es weiter optimistische Stimmen.
Nach dem tiefgreifenden Umbau stünden bei Thyssenkrupp 2022 weitere wegweisende Schritte bevor, so Deutsche-Bank-Analyst Bastian Synagowitz. Er nannte dabei den Börsengang des Elektrolyse-Geschäfts, die Abspaltung des Stahlgeschäfts sowie weitere Verkäufe aus dem Segment Multi Tracks. Die Schätzungen des Konzerns ließen seine Ziele dabei ziemlich konservativ erscheinen. Er bestätigte deshalb sein „Buy“-Votum, das Kursziel von 18 Euro suggeriert ein Aufwärtspotenzial von satten 95 Prozent.
Auch Jefferies hat sich in einer Branchenstudie optimistisch für Stahlunternehmen geäußert. Starke Bilanzen, hohe Gewinnmargen und nachlassender Gegenwind seitens des Betriebskapitals spreche für die Aktien, so Analyst Alan Spence. Er senkte das Kursziel wegen angepasster Prognosen für die Rohstoffpreise zwar von 16,00 auf 15,85 Euro. Angesichts des deutlich über dem aktuellen Kurs liegenden Kursziels lautet die Einstufung aber unverändert „Buy“.
Positive Analystenstimmen reichen im aktuellen Marktumfeld nicht, um der Aktie neue Impulse zu verleihen. Die Sorgen, dass Omikron die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen könnte, ebben derzeit nur langsam ab. Wer den jüngsten Rücksetzer zum Kauf genutzt hat, bleibt vorerst aber noch an Bord.