Ein Kommentar von Alfred Maydorn: Zunächst einmal möchte ich alle Leser von Maydorns Meinung beglückwünschen, die sich – aus welchen Überzeugungen auch immer – dazu entschlossen haben, im Laufe des Jahres ein paar Tesla-Aktien in ihr Depot zu legen. Denn mittlerweile liegen alle Käufer im Plus, wenngleich dieses in der Höhe doch kräftige Unterschiede aufweist. Wer gleich zu Jahresbeginn eingestiegen ist, kommt auf ein Plus von gut 20 Prozent. Und wer tatsächlich den Mut aufgebracht hat, auf dem Höhepunkt des Ausverkaufs Ende Mai/Anfang Juni zuzugreifen, der liegt jetzt schon über 100 Prozent vorn.
Steigt Tesla wirklich auf 4.000 Dollar?
Aber 100 Prozent Gewinn ist wenig im Vergleich zu dem, was die Aktie von Tesla noch vor sich hat. Glaubt man Catherine Wood von Ark Investment – und sie hat gute Argumente -, dann sind in einigen Jahren auch Kurse von 4.000 Dollar pro Aktie möglich. Das wäre im Vergleich zum aktuellen Kurs von 379 Dollar ein Aufschlag von satten 955 Prozent. Das sei vollkommen unrealistisch entgegnen viele Profis, denn bei einem Aktienkurs von 4.000 Dollar wäre Tesla mit über 600 Milliarden Dollar bewertet. Aber wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass Netflix heute auf einen Börsenwert von 138 Milliarden Dollar kommt. Als Netflix 2009 mit seinem Streaming-Angebot startete – zuvor hatte man DVD´s mit der Post verschickt – belief sich die Bewertung von Netflix auf aus heutiger Sicht geradezu beschauliche 2,9 Milliarden Dollar.
Disruptive Korrekturen bei Netflix, Amazon und Tesla
Netflix sah sich übrigens damals auch – ähnlich wie Tesla heute – einer schier übermächtigen Konkurrenz gegenüber. Es hieß, wenn die großen US-Medienkonzerne wie Time Warner oder CBS ist das Streaming-Geschäft einstiegen, sei Netflix chancenlos. Es kam anders wie wir heute wissen. Aber der Anstieg von Netflix verlief alles andere als gradlinig. In den Jahren 2011/2012 stürzte die Aktie um über 80 Prozent ab, als Zweifel am Geschäftsmodell aufkamen. Im Vergleich dazu ist die 55-Prozent-Korrektur von Tesla in diesem Jahr schon fast als „moderat“ zu bezeichnen. Massive Korrekturen bei disruptiven Unternehmen sind nicht ungewöhnlich. Die Aktie von Amazon kam in den Jahren 2000/2001 sogar um 95 Prozent unter die Räder, ehe sie ihren bis heute andauernden Höhenflug startete.
Grundsätzlich lassen sich die Kursbewegungen bei disruptiven Unternehmen wie Amazon, Netflix und Tesla in drei Phasen einteilen. Die anfängliche Fantasiephase bringt exorbitant Kursgewinne in relativ kurzer Zeit. Dann folgt die Entscheidungsphase, in der es auch zur „disruptiven Korrektur“ kommt. Und dann beginnt die Expansionsphase, die geprägt ist von stark steigenden Kursen über einen sehr langen Zeitraum und vergleichsweise kleinen Kursschwankungen. Man kann daher auch durchaus von der „Flugphase“ sprechen.
Tesla startet in die Flugphase – wie weit kann es gehen?
Und genau diese Flug- und Expansionsphase startet gerade bei Tesla. Wie weit diese Flugphase die Tesla-Aktie treiben könnte und wie die Ergebnisse bei Amazon und Netflix ausgesehen haben, habe ich in Ausgab 50 des maydornreport ausführlich zusammengetragen. Sollten Sie lesen. Machen Sie sich einfach selbst ein kleines Weihnachtsgeschenk und gönnen sich den maydornreport. Entweder nur für einen Monat oder gleich für das gesamte nächste Jahr. Sie erhalten dann umgehend Zugriff auf das Archiv des maydornreport, als auch auf die Ausgabe 50. Und natürlich erfahren Sie auch welche Aktien neben Tesla in den nächsten Monaten und Jahren die größten Perspektiven haben.