Die Teamviewer-Aktie startete gestern nach den Eckdaten für das vierte Quartal mit deutlichen Aufschlägen in den Tag. Das Plus wurde im weiteren Verlauf aber immer kleiner. Hatten sich die Anleger zunächst über die unerwartet guten Daten gefreut, nutzten einige dann die Kurssteigerung für Gewinnmitnahmen. Geht es nach diesem Analysten-Trio, dürfte die Aktie aber weiter den Vorwärtsgang einlegen.
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einschätzung der Teamviewer-Aktie auf "Overweight" mit einem Kursziel von 14 Euro belassen. Die starke Beschleunigung des Wachstums der währungsbereinigten Billings (in Rechnung gestellte Umsätze) habe ihn überrascht, so Analyst James Goodman. In Kombination mit einer bereinigten EBITDA-Marge am oberen Ende der Spanne ergebe sich ein bereinigtes operatives Ergebnis, das satte zehn Prozent über dem Konsens liege. Die Aktie des Software-Anbieters sei mit Blick auf nachhaltiges Wachstum nach wie vor attraktiv.
Warburg Research bestätigte die Kaufempfehlung mit Ziel 14,50 Euro. Der Zwischenbericht des Software-Anbieters habe die Erwartungen übertroffen, so Analyst Andreas Wolf. Das kontinuierliche Wachstum der Billings im wichtigen Enterprise-Segment dürfte zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Zur Vorlage detaillierter Zahlen am 7. Februar dürfte das Management eine Prognose für die erwartete Geschäftsentwicklung 2023 und die Kapitalverwendung abgeben.
Die kanadische Bank RBC ("Outperform") sieht die Aktie sogar erst bei 19 Euro fair bewertet. Das Schlussquartal 2022 sei überraschend stark gewesen, so Analystin Sherri Malek. Dabei verwies sie vor allem auf die Billings, aber auch auf das operative Ergebnis. Das EBITDA-Ziel impliziere mit Blick auf die durchschnittliche Analystenschätzung ein moderates Aufwärtspotenzial. Malek hält Teamviewer für gut aufgestellt, um einem wirtschaftlichen Abschwung standzuhalten und hebt zudem die Rendite des freien Barmittelflusses positiv hervor.
DER AKTIONÄR hat im Herbst 2022 auf die mögliche operative Trendwende hingewiesen, dabei aber auch deutlich gemacht, dass hier noch viel Arbeit auf den Vorstand zukommen würde. Mit Erfolg! Investierte Anleger können im Vorfeld der detaillierten Zahlen am 7. Februar den oben aufgeführten optimistischen Analysten folgen und auf eine Trendfortsetzung spekulieren – aus operativer Sicht und im Kursverlauf.
(Mit Material von dpa-AFX)