Teamviewer geht bei der in Rechnung gestellten Umsätzen im laufenden Jahr nur noch vom unteren Ende der bisherigen Prognose. Das hatte der Softwareanbieter am Mittwoch mitgeteilt. Die Aktie knickte daraufhin deutlich ein. Zuletzt konnte sie sich aber merklich erholen. Auch einige Analysten sehen bei der Aktie Potenzial.
Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für Teamviewer zwar von 24,50 auf 22 Euro (aktueller Kurs: 10,99 Euro) gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Ergebnisse des zweiten Quartals seien geprägt von langsamerem Wachstum bei höherer Profitabilität, schrieb Analyst Andreas Wolf in seiner jüngsten Studie. Das niedrigere Kursziel begründet er mit der Zinswende.
Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Teamviewer-Aktie nach Zahlen zum zweiten Quartal von 17 auf 13 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Das Umsatzwachstum des Softwareanbieters sei dürftig, die Profitabilität jedoch stark gewesen, schrieb Analyst Armin Kremser in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Experte hielt dem Management zugute, die Kostensituation gut in den Griff bekommen zu haben, und sieht die Nichtverlängerung der Sponsoringaktivitäten klar positiv. Im Sektor bleibe Teamviewer eines der profitabelsten Unternehmen überhaupt.
Den teuren Sponsoringvertrag mit dem englischen Fußballclub Manchester United will das Teamviewer-Management unterdessen nicht über die derzeitige Laufzeit hinaus verlängern, wie es zuletzt hieß. Vor über einem Jahr hatte der Abschluss des Vertrags, für den das Unternehmen die Profitabilitätsziele deutlich herunterschrauben musste, für einen ersten Absturz des Aktienkurses gesorgt. Pro Jahr kostet das Engagement den Konzern laut einem Bericht der "FAZ" etwas mehr als 40 Millionen britische Pfund (48 Millionen Euro). Teamviewer-Finanzchef Stefan Gaiser erwartet dann eine deutliche Steigerung der Marge.
Dass die Aktie zuletzt wieder nach oben drehen konnte, kann klar positiv bewertet werden. Auch der Widerstand bei 10,50 Euro konnte genommen werden. Die nächste wichtige Hürde wartet bei gut zwölf Euro in Form der 200-Tage-Linie.